Wundschorf
Eine feste Wundkruste (umgangssprachlich auch als Wundschorf oder Grind bezeichnet) bildet sich an der Oberfläche von Hautverletzungen, wenn sich in der Exsudationsphase die Wunde verschließt. Die Kruste besteht aus dem geronnenen Exsudat, Fibrin und abgestorbenen Haut- und Blutzellen.
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Wie entsteht eine Wundkruste?
Bei einer akuten Verletzung der Haut setzt ein körpereigener Mechanismus der Blutgerinnung ein: Thrombozyten (Blutplättchen) lagern sich in großer Zahl um die Wunde an und bilden einen Blutpfropf, um die Wunde zu verschließen. Unter dem Einfluss von Gerinnungsfaktoren wird dabei Fibrin produziert. Fibrin ist ein nicht-wasserlösliches Eiweiß, das aus langen, dünnen Fäden besteht. Diese Fäden bilden zusammen ein feines Netz, das zusammen mit den Blutplättchen zu einem feuchten, dünnen Film verklebt – es bildet sich eine Wundkruste.
Was ist die Funktion von Wundschorf?
Wundschorf entsteht bei der einsetzenden Heilung von Wunden und verhindert weitere Blutungen, schützt in gewissem Maß vor externen Einflüssen wie Kontaminationen und bietet eine Fläche für die Migration der einwandernden Zellen, sodass sich die Wundränder schließen können.
Wann sollte eine Wundkruste entfernt werden?
Zu Beginn sorgt der natürliche Prozess der Krustenbildung für eine primäre Wundabdeckung. Allerdings ist mittlerweile bekannt, dass Wunden schneller heilen und eine Narbenbildung reduziert wird, wenn Wundschorf verhindert wird. Ist die Wundheilung gestört, kann es allerdings zu einer übermäßigen Bildung von Fibrin und damit zu einer starken Verkrustung kommen, die dem Heilungsprozess schadet und eine Narbenbildung wahrscheinlicher macht.
Gründe für eine gestörte Wundheilung können zum Beispiel mangelnde Feuchtigkeit, fehlende Wundruhe oder eine Wundinfektion sein. In diesem Fall kann es notwendig werden, die Wundkruste zu entfernen, um den Heilungsprozess zu ermöglichen und ihn mit einer idealfeuchten Wundbehandlung zu unterstützen.