Wundmanagement

Wundmanagement

Unter dem Begriff „Wundmanagement“ werden alle Prozesse rund um die Unterstützung der Wundheilung zusammengefasst.

Dazu gehören der direkte und indirekte Umgang mit der Wunde, die Begleitung und Beratung Betroffener sowie das Zusammenspiel der verschiedenen am Wundmanagement beteiligten Akteure. Das Wundmanagement umfasst damit deutlich mehr als die unmittelbare Wundversorgung. 

Ziele des Wundmanagements

Das übergeordnete Ziel des Wundmanagements ist die optimale Unterstützung des Wundheilungsprozesses, insbesondere bei chronischen Wunden. Das Wundmanagement muss stets individuell abgestimmt sein und verfolgt folgende Ziele:

  1. Verkürzung des Wundheilungsprozesses
  2. Erhöhung der Wundheilungsrate
  3. Anpassung der Therapie an das jeweilige Wundstadium
  4. Verbesserung der Versorgungskontinuität
  5. Vorbeugung von Komplikationen
  6. Reduzierung von Schmerzen
  7. Verbesserung der Zusammenarbeit aller an der Behandlung Beteiligten
  8. Kontinuierliche Qualitätssicherung durch lückenlose Dokumentation
  9. Förderung der Lebensqualität

Für ein optimales Wundmanagement ist wichtig, dass sowohl beteiligte Fachkräfte als auch Betroffene sowie deren pflegende Angehörige die gleichen Ziele verfolgen.

Chronische Wunden

Wundwissen: Ulcus cruris, Dekubitus und Diabetisches Fußsyndrom

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Spektrum des Wundmanagements

Wundmanagement ist ein übergeordneter Begriff, der zusätzlich zur eigentlichen Wundversorgung unter anderem auch die Wundanamnese und die Wunddokumentation beinhaltet. Das Spektrum des Wundmanagements ist vielfältig und umfasst:

  • Anamnese und Diagnostik
  • Wundinspektion
  • Wundbehandlung
  • Schmerztherapie
  • Wunddokumentation
  • Kausal- und Begleittherapie
  • Evaluation der Wirksamkeit der Behandlung
  • Anleitung/Beratung von Menschen mit chronischen Wunden
  • Optimierung des Heilungsverlaufs durch Kommunikation. Dazu können u.a. folgende Punkte gehören: Prävention, Rezidivprophylaxe, Isolation und finanzielle Belastung der Betroffenen

Für die Umsetzung müssen entsprechende Materialien in ausreichender Menge zur Verfügung stehen sowie sach- und fachgerecht angewendet werden können. Alle am Wundmanagement Beteiligten müssen über entsprechendes Fachwissen auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft verfügen.

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Grundlagen in der Wundversorgung, Teil 1/2

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Einsatzbereich und Akteure

Wundmanagement findet in folgenden Einrichtungen statt:

  • In der stationären sowie ambulanten Pflege
  • In der Altenpflege
  • Im Krankenhaus
  • In Reha-Kliniken

In welchem Setting das optimale Wundmanagement im individuellen Fall durchgeführt werden sollte, hängt von der Art und Größe der chronischen Wunde sowie den Begleitumständen ab.

Unabhängig von der Einrichtung gehört Wundmanagement immer in die Hände von Fachkräften und sollte strukturiert sowie interdisziplinär erfolgen. Allein durch das enorme Spektrum an Aufgaben wird deutlich, dass Wundmanagement viele Akteure aus verschiedenen Fachbereichen erfordert. 

Beteiligt am Wundmanagement sind, abhängig von der jeweiligen Wunde und den Begleitumständen, z.B. Haus- sowie Fachärztinnen und -ärzte, (u.a. Chirurginnen und Chirurgen), Wundexpertinnen und -experten, Schmerztherapeutinnen und -therapeuten, Orthopädietechnikerinnen und -techniker sowie Psychologinnen und Psychologen. 

Während die Gesamtverantwortung für jegliche therapeutische Intervention bei der Ärztin bzw. dem Arzt liegt, können bestimmte Tätigkeiten an entsprechend befähigtes Pflegepersonal delegiert werden. Daher erfolgt die eigentliche Patientenversorgung überwiegend durch das Pflegepersonal. Seitens der Pflegekräfte übernehmen ausgebildete Wundexpertinnen und -experten die Aufgaben des Wundmanagements und werden daher auch Wundmanager genannt.

Verantwortlichkeiten im Wundmanagement

Ärztinnen und Ärzte

  • Tragen die Gesamtverantwortung für jegliche therapeutische Intervention 
  • Führen die ausführliche Anamnese durch und stellen die Diagnose
  • Entscheiden über anzuwendende Maßnahmen
  • Verordnen Heil- und Hilfsmittel
  • Stellen Überweisungen zu Fachärztinnen und -ärzten aus
  • Delegieren Aufgaben an MFA und Pflegekräfte
  • Vereinbaren therapeutische Ziele
  • Koordinieren das Wundmanagement (selten)

MFA und Pflegekräfte (mit Weiterbildung Wundexpertin bzw. -experte)

  • Koordinieren das Wundmanagement und beteiligte Akteure
  • Anleitung, Beratung und Begleitung Betroffener, deren pflegender Angehöriger sowie weiteren, an der Pflege beteiligten, Personen
  • Übernehmen delegationsfähige Aufgaben (z.B. Wundversorgung, Dokumentation, Blutentnahme, Impfungen, Durchführung von EKG)

Literatur

Die Autorin Dr. Roxane Lorenz
Dr. Roxane Lorenz

Nach ihrem Studium der Biologie an der Ruhr-Universität Bochum promovierte Dr. Lorenz zum Dr. rer. nat. Seit 2012 ist sie in der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung bei Dr. Ausbüttel tätig, seit 2018 auch als Leiterin dieser Abteilung sowie der Forschungsabteilung.