VATI-Lagerung zur Pneumonie-Prophylaxe und Lungenbelüftung
Die VATI-Lagerung bezeichnet vier Arten der Positionierung, die mit Hilfe von zwei Kissen vorgenommen werden können. Sie wird vor allem zur Pneumonie-Prophylaxe angewendet und dient ergänzend der Dekubitus-Prophylaxe. Mit den in V, A, T- und I-Form gelegten Kissen werden unterschiedliche Lungenabschnitte gedehnt und besser belüftet.
Der Vorteil an der VATI-Lagerung ist, dass sie recht schnell umgesetzt werden kann und lediglich zwei gleich dicke und gleich lange Kissen benötigt werden. Es empfehlen sich Kissen z.B. der Größe 40 cm x 80 cm, welche individuell zu befüllen sind.
Diese beiden Kissen werden dann wie die Buchstaben (siehe unten) unter dem Patienten positioniert. Neben der Vorbeugung einer Pneumonie ergänzen die wechselnden Lagerungen auch eine möglicherweise notwendige Dekubitus-Prophylaxe.
Natürlich liegt der Kopf bei allen Positionierungen bequem auf einem Kissen.
- V-Lagerung: hier werden eher die unteren Lungenabschnitte belüftet. Um das zu erreichen, legt man die beiden Kissen so, dass sich die Spitze des Vs am Steißbein befindet. Die Schenkel des Vs enden jeweils an der rechten und linken Schulter.2 (Siehe Bild)
- A-Lagerung: wird vor allem angewendet, um die oberen Lungenabschnitte besser zu belüften. Hierzu überlappen sich die beiden Kissen an der Spitze des As. Der Patient liegt mit den Schulterblättern direkt mittig auf der Überlappung. Die Schenkel des As ziehen jeweils rechts und links Richtung Hüfte.
- T-Lagerung: hier werden vor allem die mittleren Lungenabschnitte belüftet. Der Patient liegt mit den Schultern auf einem Kissen, welches quer positioniert wird. Das andere Kissen liegt entlang der Wirbelsäule.
- I-Lagerung: Hier werden je nach Größe des Patienten ein bis zwei Kissen entlang der Wirbelsäule positioniert. Da hier der gesamte Brustkorb gedehnt wird, findet in allen Lungenabschnitten eine gute Belüftung statt.
Dauer der Positionierung: Die Dauer der Positionierung ist immer vom Patienten abhängig. Grundsätzlich gilt, je länger die Positionierung für den Patienten angenehm ist, umso besser.
Praxistipp: Wenn Sie bei einem Ihrer Patienten mit der Positionierungstechnik beginnen, starten Sie nach Möglichkeit mit weniger gefüllten Kissen. Das macht es dem Patienten einfacher, sich daran zu gewöhnen. Außerdem steigt somit die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient die Positionierung akzeptiert und toleriert. Steigern Sie mit der Zeit langsam die Füllmenge der Kissen. Je gefüllter die Kissen, umso effektiver die Dehnung.
Versuchen Sie es an sich selbst ruhig einmal aus! Es ist eine interessante Erfahrung.
Übrigens: Den Effekt der Pneumonie-Prophylaxe durch die VATI-Lagerung lässt sich gut ergänzen, indem der Patient während der Positionierung inhaliert oder gezielte Atemübungen durchführt.
Siehe auch
LiN-Lagerung