Scabies erkennen und behandeln – so haben die lästigen Milben keine Chance

Scabies erkennen und behandeln – so haben die lästigen Milben keine Chance

Krätze – auch Scabies genannt – ist eine Hauterkrankung, die weltweit zunimmt. Sie wird durch Milben verursacht und lässt sich gut behandeln. 

Sind Menschen in Pflegeeinrichtungen, Großfamilien (v.a. Kinder) oder immunsupprimierte Personen betroffen, braucht es besondere Maßnahmen.

Nachts vor lauter Juckreiz nicht schlafen können? Rötlicher Ausschlag und kleine Beulen unter der Haut? Wer diese Symptome hat, könnte unter Krätze leiden. Doch oft suchen die Betroffenen nicht direkt den Arzt auf. Sie schämen sich und denken, dass dieser ein schlechtes Bild von ihnen bekommen könnte. Dabei hat Krätze nichts mit Hygiene oder Sauberkeit zu tun. Alle Menschen können sich mit diesen Milben infizieren.1

Ursachen der Krätze und Infektionswege

Krätze – medizinisch auch Scabies oder Skabies genannt – ist eine hochansteckende Hauterkrankung, die in Deutschland schon seit Jahrhunderten vorkommt.2 Auslöser der Scabies ist die Krätzemilbe (Sarcoptes scabiei) – ein kleiner Parasit, der mit dem bloßen Auge gerade noch zu sehen ist. Die weiblichen Milben werden bis zu 0,5 mm groß, die männlichen bis etwa 0,3 mm.3

Nach der Paarung sterben die männlichen Milben und die weiblichen dringen in die oberste Schicht der Epidermis ein. Hier graben sie ein Tunnelsystem, das sie nicht mehr verlassen, und legen ihre Eier ab. Aus diesen entwickeln sich zunächst Larven, die an die Hautoberfläche ausschwärmen, und später Nymphen, aus denen nach etwa zwei bis drei Wochen geschlechtsreife Milben werden. Und so setzt sich der Kreislauf fort.

Liegt die Umgebungstemperatur über 34 Grad Celsius, überleben Milben außerhalb der Haut bereits weniger als 24 Stunden, bei über 50 Grad Celsius sind es weniger als zehn Minuten. Bei normalen Raumtemperaturen und durchschnittlicher Luftfeuchtigkeit geht man davon aus, dass Krätzemilben nicht länger als 48 Stunden infektiös sind.

Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt über direkten Haut-zu-Haut-Kontakt. Dabei reicht ein einziges begattetes Milbenweibchen oder mehrere Larven aus. Da sich die Milben nur langsam bewegen, ist dafür ein längerer und kontinuierlicher Haut-zu-Haut-Kontakt (5 bis 10 Minuten) erforderlich. Kurzfristige Berührungen, Umarmungen oder körperliche Untersuchungen sind ohne Risiko. Es ist ebenfalls möglich, dass Krätzemilben über Bettwäsche, Wolldecken etc. übertragen werden. Wegen der rasch abnehmenden Infektiösität außerhalb der Haut und der langsamen Fortbewegung der Milben ist das in der Praxis aber eher selten.3

Schema: Scabies, Krätze, Krätzemilbe in der Haut
Scabies: Krätze, Krätzemilbe in der Haut

Häufigkeit in Deutschland und weltweit

Dermatologen gehen davon aus, dass Krätze in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren häufiger vorkam. Da die Hauterkrankung – außerhalb von Gemeinschaftseinrichtungen – nicht meldepflichtig ist, liegen dazu allerdings keine gesicherten Zahlen vor. Für die Zunahme spricht aber, dass Verkauf und Verordnung von milbenabtötenden Medikamenten, sogenannten Antiskabiosa, zugenommen haben, ebenso wie die dokumentierten Behandlungsfälle einzelner Kassenärztlicher Vereinigungen sowie von Krankenhäusern und Hautkliniken. Es wird geschätzt, dass es pro Jahr mehrere Tausend Neuerkrankte gibt.2

Auch weltweit nimmt die Zahl der Scabies-Fälle zu, vor allem in Entwicklungsländern. Die höchste Prävalenz der Krätze, mit über 70 Prozent der Allgemeinbevölkerung bzw. Kinder, wurde in ausgewählten Regionen in Ghana sowie in einem indonesischen Internat festgestellt.4

Juckreiz, Ausschlag, Symptome der Krätze
Juckreiz, Ausschlag, Symptome der Krätze

Typische Symptome und Diagnostik

Nachdem sich die Milbe in die Haut eingegraben hat, dauert es eine Weile, bis sich Symptome zeigen. Beim ersten Milbenbefall kann dies zwei bis sechs Wochen dauern, da der Körper Zeit braucht, um eine Reaktion auf die Milben zu entwickeln. Bei einem wiederholten Befall sind es hingegen nur ein bis vier Tage.5

Anzeichen und Symptome der Krätze sind:

Juckreiz: Ein vor allem nachts auftretender Juckreiz ist das häufigste Symptom. Er kann so stark sein, dass er die Betroffenen vom Schlafen abhält.

Ausschlag: Viele Menschen mit Krätze entwickeln kleine Beulen, die oft eine Linie bilden. Sie sehen wie Nesselsucht, winzige Bisse, Knoten unter der Haut oder Pickel aus. Bei manchen Menschen bilden sich auch schuppige Flecken, die Ekzemen ähneln.

Wunden: Durch das permanente Kratzen am juckenden Ausschlag kann es zu Wunden kommen, die sich wiederum infizieren und im schlimmsten Fall zu einer lebensbedrohlichen Sepsis führen können.5

Hautkrusten: Gerade bei einem schwachen Immunsystem kann es zu sogenannter verkrusteter Krätze, oder Scabies crustosa (früher: Scabies norvegica), kommen. Die Betroffenen haben Tausende bis Millionen von Milben auf befallenen Hautarealen.3

Grundsätzlich kann sich Krätze überall auf der Haut entwickeln. Bevorzugte Körperstellen, an denen sich die Milben einnisten sind:5

  • an den Händen, in der Haut zwischen den Fingern und um die Nägel herum,
  • an den Armen bevorzugt an Ellbogen und Handgelenken,
  • an Hautstellen, die normalerweise durch Kleidung oder Schmuck bedeckt sind: Gesäß, Gürtellinie, Penis und die Haut um die Brustwarzen oder auch Hautstellen, die von einem Armband, einer Uhr oder einem Ring bedeckt sind.
  • Bei Erwachsenen nisten sich die Milben nur selten oberhalb des Halses ein.5

Ein Verdacht auf Krätze liegt vor, wenn ein starker Juckreiz neu auftritt, es typische Hautveränderungen gibt und wenn Familienmitglieder oder nahe Personen ähnliche Symptome haben.3 Ein Dermatologe kann die Verdachtsdiagnose sichern durch:

  • mikroskopischen Nachweis von Milben oder Eiern aus gewonnenen Hautpartikeln,
  • mittels Klebebandtest an verdächtigen Hautstellen, die mikroskopisch untersucht werden,
  • mittels Dermatoskopie, bei der sich der charakteristische Milbengang zeigen kann.3

Differenzialdiagnosen können u. a. das atopische Ekzem, ein systemischer Lupus erythematodes, eine seborrhoische Dermatitis, Psoriasis und ein rhagadiformes Hand- und Fußekzem sein.3

Behandlungsmöglichkeiten

Die Person mit diagnostizierter Krätze muss behandelt werden, aber auch alle Personen, die engen Kontakt mit dieser Person hatten – auch wenn sie noch keine Anzeichen oder Symptome haben. Nur so lässt sich verhindern, dass es Wochen später zu einem erneuten Ausbruch kommt.6 Ziel der Behandlung ist, die Krätzemilben sowie die Larven und Eier abzutöten. Da diese in der obersten Schicht der Epidermis lokalisiert sind, gelingt dies in der Regel durch lokale Anwendung eines Medikaments, das als Salbe auf die Haut aufgetragen wird (Antiskabiosa). Zudem gilt es, den oft ausgeprägten Juckreiz sowie entzündliche Begleiterscheinungen und Sekundärinfektionen zu behandeln.3

Behandlung der gewöhnlichen Scabies: Die Salbe zur Abtötung der Krätzemilben wird möglichst lückenlos vom Unterkiefer abwärts aufgetragen, einschließlich den Hautstellen hinter den Ohren (Anwendungsvorschriften beachten). Das Mittel der Wahl ist Permethrin 5%-Creme, z. B. Infectoscab®. Bei gewöhnlicher Scabies reicht eine einmalige Anwendung, die am besten über Nacht aufgetragen und dann morgens abgewaschen/abgeduscht wird. Im Anschluss daran kann die Haut mit Salben oder Cremes behandelt werden, um eine Austrocknung der Haut zu vermeiden. Eine stationäre Aufnahme ist nicht erforderlich.3 Einige Menschen benötigen auch Medikamente gegen den Juckreiz, z. B. Antihistaminika, ein Antibiotikum bei einer Sekundärinfektion oder eine Steroid-Creme zur Linderung der Beschwerden.6

Behandlung der Scabies crustosa: In diesen Fällen sind in der Regel stärkere Medikamente erforderlich, zum Beispiel Ivermectin, das oral verabreicht wird. Dieses Arzneimittel ist auch für Kinder und andere sensible Patientengruppen geeignet. Oft ist in diesem Fall eine wiederholte Behandlung erforderlich.6 Eine Scabies crustosa stellt in der Regel eine Indikation für eine Aufnahme ins Krankenhaus dar.3

Behandlung von Kindern: Säuglinge und Kleinkinder haben oft ausgeprägte Hautveränderungen und ihr Allgemeinbefinden kann sehr beeinträchtigt sein. Für die lokale Behandlung der Scabies ist Permethrin in 5%iger Konzentration in Cremegrundlage ab dem 3. Lebensmonat zugelassen oder auch Benzylbenzoat-Emulsion (bei hautgesunden Kindern ab dem ersten Lebensjahr). Benzylbenzoat wird an drei aufeinander folgenden Tagen aufgetragen und erst am vierten Tag abgeduscht bzw. abgewaschen. Eine enge ärztliche Kontrolle kann bei der Therapie erforderlich sein.7 Bei Säuglingen und Kleinkindern ist häufig auch eine Behandlung von Kopfhaut und Gesicht indiziert.6

Behandlung von Kontaktpersonen: Alle Personen, die einen engen großflächigen Haut-zu-Haut-Kontakt über mehr als fünf Minuten zu der erkrankten Person hatten, gelten als Kontaktperson und sollten mitbehandelt werden (s. Behandlung bei gewöhnlicher Krätze). Das ist der Fall bei Kuscheln, gemeinsamem Schlafen in einem Bett, Geschlechtsverkehr, Körperpflege von Personen etc. Händeschütteln oder kurze Umarmungen stellen keinen engen Körperkontakt dar. Ausnahmen betreffen die Scabies crustosa.3

Hygienemaßnahmen und Prävention

Bei Scabies empfiehlt das Robert Koch-Institut (RKI) die folgenden Hygiene- und Umgebungsmaßnahmen. 

Isolation: Personen, bei denen eine gewöhnliche Scabies diagnostiziert wurde, können bis zur Behandlung am sozialen Leben teilnehmen, sofern längere Haut-zu-Haut-Kontakte vermieden werden. Anders bei einer Scabies crustosa: Hier sollten die Betroffenen sofort isoliert werden. Wegen der Vielzahl der Milben ist hier das Infektionsrisiko besonders hoch. Zudem können bereits abgelöste Schuppen Milben tragen und zur Ansteckung führen.

Hygienemaßnahmen: Medizinisches Personal, das beruflich engen Kontakt zu einer Person mit vermuteter oder nachgewiesener Krätze hat, muss bei Hautkontakt Einmalhandschuhe und Schutzkleidung mit langen Ärmeln (alternativ Ärmelschoner) tragen. Ist es dennoch zu Hautkontakt gekommen, sind Hände und Arme gründlich zu waschen. Wichtig zu wissen: Händedesinfektionsmittel sind nicht gegen Krätzemilben wirksam. Trotzdem gelten die üblichen Maßnahmen der Basishygiene, um andere Infektionsrisiken zu vermeiden.

Umgebungsmaßnahmen: Bei gewöhnlicher Scabies sind die Maßnahmen vor allem auf Textilien begrenzt, zu denen der Betroffene längeren Hautkontakt hatte wie Kleider, Bettwäsche, Handtücher, Blutdruckmanschetten, Pantoffeln etc. Diese können entweder bei mindestens 50 Grad Celsius für wenigstens zehn Minuten gewaschen oder mittels eines Heißdampfgeräts dekontaminiert werden. Ist dies nicht möglich, können sie alternativ fest in Plastiksäcken oder Folie verschlossen und für 72 Stunden bei mindestens 21 Grad Celsius gelagert werden. Betten sollten frisch bezogen, Sofa mit längerem Hautkontakt abgesaugt und 48 Stunden nicht benutzt werden. Bei Patienten mit Scabies crustosa gelten teilweise erweiterte Empfehlungen.3

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Krätze in stationären Pflegeeinrichtungen

Laut dem Infektionsschutzgesetz besteht in Deutschland bei Krätze keine generelle Meldepflicht. Anders in Gemeinschaftseinrichtungen, zum Beispiel Pflegeheimen: Hier haben die Leitungen unverzüglich das Gesundheitsamt zu benachrichtigen, wenn betreute oder betreuende Personen an Scabies erkrankt sind oder der Verdacht besteht. Auch wird empfohlen, im Hygieneplan zu regeln, wie mit Scabies umgegangen werden soll.

Weitere Empfehlungen des RKI: 

  • Erkrankte mit gewöhnlicher Skabies sollten in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen nicht am Gemeinschaftsleben teilnehmen, bis die Behandlung Wirkung zeigt.
  • Enge Kontaktpersonen müssen ermittelt, untersucht und bei Befall am besten zeitgleich mit dem Erkrankten behandelt werden. In Einrichtungen für Menschen mit Demenz oder Behinderung gelten die Mitbewohner im Zimmer als enge Kontaktperson.
  • Mitunter kann es sinnvoll sein, auch die Betreuer und Pflegekräfte ohne engen Hautkontakt bzw. alle Bewohner einer Station oder Wohngruppe zu behandeln. Diese Entscheidung ist individuell nach Einrichtung und Rahmenbedingungen zu treffen.

Besondere Maßnahmen sind laut dem RKI gefordert, wenn es zu einem Ausbruch von Krätze in einer Pflegeeinrichtung kommt, das heißt, wenn zwei oder mehr Fälle in einem zeitlichen und räumlichen Zusammenhang auftreten:

  • Bildung eines Führungsteams, das die notwendigen Maßnahmen plant und organisiert 
  • Erstellung eines Therapieplans und Klärung der Kostenübernahme
  • Zeitnahe und zeitgleiche Therapie von Erkrankten und engen Kontaktpersonen
  • Festlegung und Umsetzung von Umgebungs- und Hygienemaßnahmen
  • Therapiekontrolle (2 bis maximal 4 bis 6 Wochen nach Therapie), bei Therapieerfolg: Rücknahme der Maßnahmen
  • Bei Patienten mit Scabies crustosa gelten auch hier teilweise erweiterte Maßnahmen.3

Unterstützung und Aufklärung der Betroffenen

  • Wichtig ist eine umfassende und sensible Information der Betroffenen und ihrer Kontaktpersonen. Langanhaltender Juckreiz geht meist mit einem erhöhten Leidensdruck für Betroffene einher und äußert sich beispielsweise in Schlafstörungen. Oft schämen sich die Menschen, an Krätze erkrankt zu sein. Daher sollte das Gesundheitspersonal sie klar darauf hinweisen, dass jeder Mensch die Erkrankung bekommen kann und dass sie nichts mit mangelnder Hygiene oder Sauberkeit zu tun hat.1
  • Wichtig ist auch eine umfassende Beratung darüber, wie die lokale Behandlung genau durchzuführen ist und welche Hygienemaßnahmen erforderlich sind. Denn bei unzureichenden Maßnahmen kann die Krätze nicht erfolgreich behandelt werden und erneut ausbrechen. Auch sollten die Kontaktpersonen darüber aufgeklärt werden, dass sich eine erstmalige Scabies erst nach mehreren Wochen manifestieren kann. 
  • Hilfreich sind Patienteninformationen in laienverständlicher Sprache.1,2 So sollten Betroffene aufgeklärt werden, dass der empfundene Juckreiz länger als die Infektion mit Milben anhalten kann und kein automatisches Anzeichen für eine Reinfektion ist.

Literatur

Die Autorin Michelle Eisenberg
Michelle Eisenberg, examinierte Pflegekraft

Michelle Eisenberg ist examinierte Pflegekraft mit der Zusatzqualifikation Praxisanleitung in der Pflege.
Sie hat sowohl in der ambulanten als auch stationären Pflege Erfahrung gesammelt.
Seit einiger Zeit arbeitet Frau Eisenberg im Kundenservice von Dr. Ausbüttel im Bereich Beratung.