Postinflammatorische Hyperpigmentierung: Ursachen, Dauer, Behandlung

Postinflammatorische Hyperpigmentierung: Ursachen, Dauer, Behandlung

Die postinflammatorische Hyperpigmentierung ist eine Hautverfärbung, die nach entzündlichen Prozessen durch eine vermehrte Melaninproduktion auftritt.

Was ist postinflammatorische Hyperpigmentierung?

Die postinflammatorische Hyperpigmentierung ist eine übermäßige Pigmentierung der Haut, die nach einer Entzündung auftreten kann. Wenn die Haut aufgrund von u.a. Akne, Ekzemen oder Verletzungen gereizt oder beschädigt wird, kann sie als Reaktion auf die entzündlichen Hautveränderungen verstärkt Melanin produzieren. Diese Melaninanhäufung führt zu dunklen bräunlich-grauen Hautflecken, die je nach Hauttyp und Intensität der vorangegangenen Entzündung unterschiedlich intensiv sein können. Werden beispielsweise Pickel oder Papeln durch Ausdrücken oder „Knibbeln“ manipuliert, steigt die Wahrscheinlichkeit für eine postinflammatorische Hyperpigmentierung. Im Gegensatz zu Narben ist eine postinflammatorische Hyperpigmentierung oft flach und glatter. Besonders Menschen mit stark pigmentierter Haut sind anfällig für postinflammatorische Hyperpigmentierung, da sie eine höhere Melaninproduktion haben. 

Wie wird die postinflammatorischer Hyperpigmentierung behandelt?

Generell ist die postinflammatorischen Hyperpigmentierung harmlos. In einigen Fällen verblassen die Hautverfärbungen nach mehreren Wochen oder Monaten von selbst. Einige Betroffene möchten die Hautverfärbungen allerdings aus kosmetischen Gründen behandeln lassen. Die Behandlung von postinflammatorischer Hyperpigmentierung kann verschiedene Ansätze umfassen. Zu den Maßnahmen gehören topische Therapien wie Hydrochinon, Retinoide, Azelainsäure oder Vitamin-C-Präparate, die dabei helfen, die Pigmentbildung zu hemmen und die Haut aufzuhellen. Chemische Peelings wie Glykol- und Milchsäure werden eingesetzt, um die obersten Hautschichten zu entfernen und den Hautton zu verbessern. Mit Laser- und Lichttherapien können die betroffenen Hautstellen ebenfalls gezielt behandelt werden. Da Sonneneinstrahlung die Hyperpigmentierung verstärken kann, ist ein UV-Schutz sowohl als Basismaßnahme als auch im Rahmen einer Behandlung erforderlich. Insgesamt ist die postinflammatorische Hyperpigmentierung oft langwierig in der Behandlung und erfordert Geduld.

Akne, Pigmentflecken am Rücken
Akne, Pigmentierungen am Rücken

Wie wird die postinflammatorische Hyperpigmentierung diagnostiziert?

Die Diagnose von postinflammatorischer Hyperpigmentierung erfolgt typischerweise durch eine sorgfältige klinische Untersuchung und Anamnese. Ärztinnen und Ärzte erkennen die postinflammatorische Hyperpigmentierung oft aufgrund ihres charakteristischen Erscheinungsbilds. Vergangene Hautverletzungen oder entzündliche Erkrankungen wie Akne, Ekzeme oder Insektenstiche sind weitere Hinweise. Zur Diagnosesicherung und Differenzierung von anderen Formen der Hyperpigmentierung wie Melasma oder Lentigo (Altersflecken) kann eine histologische Untersuchung durchgeführt werden oder die Wood-Lampe zum Einsatz kommen. Eine Wood-Lampe kann eingesetzt werden, um mithilfe von UV-Licht zu bestimmen, ob die Pigmentierung in der oberflächlichen epidermalen Schicht oder tiefer in der dermalen Schicht liegt.

Literatur

Die Autorin Dr. Roxane Lorenz
Dr. Roxane Lorenz

Nach ihrem Studium der Biologie an der Ruhr-Universität Bochum promovierte Dr. Lorenz zum Dr. rer. nat. Seit 2012 ist sie in der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung bei Dr. Ausbüttel tätig, seit 2018 auch als Leiterin dieser Abteilung sowie der Forschungsabteilung.