Ödeme: Arten und Ursachen von Ödemen

Ödeme: Arten und Ursachen von Ödemen

Ödeme sind abnormale Flüssigkeitsansammlungen in den Zwischenräumen der Zellen, dem sogenannten interstellaren Raum.

 Begriffe wie Flüssigkeitsansammlung, Schwellung, Beule, Wassersucht oder „dicke Beine“ werden umgangssprachlich oft als Synonym für ein Ödem verwendet. Allerdings sind diese Bezeichnungen breiter gefasst und eher unspezifisch. 

Sicht- oder tastbare Schwellungen und Deformationen eines Gewebes gehören zu den klassischen Anzeichen von Ödemen. In diesem Fall fühlen Patientinnen und Patienten an den betroffenen Stellen häufig eine deutliche Hautspannung. Flüssigkeit kann sich aber auch in bestimmten Organen ansammeln, beispielsweise bei einem Hirnödem oder Lungenödem.

Die Ursachen von Ödemen sind vielfältig. Dazu zählen Venenerkrankungen, die zu einem Phlebödem führen können, lymphatische Abflussstörungen mit resultierendem Lymphödem und das Lipödem als Fettverteilungsstörung.

Weitere Ursachen sind Entzündungen, Wunden (z. B. Verbrennungswunden, onkologische Wunden) oder allergische Reaktionen (z. B. nach einem Insektenstich).

Ödeme können lokalisiert entstehen, z. B. durch eine Thrombose oder eine chronisch venöse Insuffizienz (CVI), sie können aber auch generalisiert auftreten, z. B. bei Herzinsuffizienz, Leber- oder Nierenerkrankungen. Je nach Verlaufsdauer wird zwischen einem akuten Ödem (z. B. bei akuter Herzschwäche, Entzündungen, akuten Wunden, Thrombose) und einem chronischen Ödem (z. B. CVI) unterschieden.

Die Behandlung von Ödemen richtet sich nach der Ursache bzw. der Grunderkrankung. Wird die Grunderkrankung behandelt, lindern sich meist auch die mit dem Ödem einhergehenden Beschwerden. In einigen Fällen verordnet die Ärztin oder der Arzt bei einem Ödem entwässernde Medikamente (Diuretika) oder eine Kompressionstherapie.

Literatur

Die Autorin Dr. Roxane Lorenz
Dr. Roxane Lorenz

Nach ihrem Studium der Biologie an der Ruhr-Universität Bochum promovierte Dr. Lorenz zum Dr. rer. nat. Seit 2012 ist sie in der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung bei Dr. Ausbüttel tätig, seit 2018 auch als Leiterin dieser Abteilung sowie der Forschungsabteilung.