Entschleunigung beim E-Rezept: Zeit für die Vorbereitung
Das elektronische Rezept wird doch nicht in den ersten Bundesländern verpflichtend zum 1. September eingeführt. Sie als MFA haben damit wichtige Zeit für die Vorbereitung gewonnen. Die sollten Sie nutzen.
In vielen Arztpraxen in Schleswig-Holstein und Bayern ist die Erleichterung groß: Die Gematik hat beschlossen, den ursprünglichen Zeitplan zur Einführung des E-Rezepts zu lockern.
Zum 1. September starten jetzt die Kassenärztlichen Vereinigungen in Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein mit elektronischen Rezepten – freiwillig und stufenweise.
Der ursprüngliche Plan, das E-Rezept in Schleswig-Holstein und Bayern ab diesem Datum zur Pflicht zu machen, ist damit hinfällig geworden.
Die Vorstände der KVen und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hatten die geplante E-Rezept-Pflicht scharf kritisiert – sie rechneten mit zu großen praktischen Problemen. In was für einem Rhythmus die elektronischen Rezepte nun bundesweit eingeführt werden sollen, hat die Gematik noch nicht bekannt gegeben. Fest steht nur: Die Apotheken in ganz Deutschland müssen ab September in der Lage sein, E-Rezepte entgegenzunehmen und zu verarbeiten.
Starten Sie Testläufe mit Apotheken
Das Gesetz definiert, welche Themen Hausärztinnen und -ärzte in der Beratung ansprechen sollten:
Als MFA sollten Sie diese Verschiebung nutzen, um sich gut auf das eRezept vorzubereiten. Nutzen Sie die verlängerte Testphase, um die technischen und organisatorischen Abläufe durchzuspielen.
Da die Apotheken ab September auf eRezepte vorbereitet sind, können Sie den Ablauf gemeinsam mit einer Apotheke in Praxisnähe durchgehen. Die Techniker Krankenkasse hat dafür Daten fiktiver Versicherter zusammengestellt, die Sie auf der Seite der Gematik finden.
Sie sind noch nicht genug im Thema und möchten wissen, was genau eine Praxis für die Einführung des eRezepts braucht? Und wie die elektronischen Rezepte zu den Patientinnen und Patienten gelangen? Hier haben wir zusätzliche Informationen zum eRezept für Sie zusammengestellt.
Quellen
Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.
