Zeitfresser im Praxisalltag analysiert
Ärzten und Ärztinnen bleibt im Durchschnitt immer weniger Zeit, um die Patienten und Patientinnen zu versorgen. Videos der KBV klären über die Hintergründe auf. Wir fassen Ihnen die Inhalte zusammen.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung weist darauf hin, dass die Versorgungszeiten in Arztpraxen rückläufig sind. Das liegt unter anderem daran, dass grundsätzlich weniger Arztstunden in Praxen zur Verfügung stehen:
- Immer mehr Ärzte und Ärztinnen entscheiden sich gegen eine eigene Praxis und arbeiten lieber in einer Festanstellung.
- Wer sich selbstständig macht, ist seltener bereit, in einem wesentlichen Maße Überstunden zu leisten – das Thema Work-Life-Balance hat an Bedeutung gewonnen.
- Das Arbeiten in Teilzeit wird häufiger genutzt.
- Viele Ärzte und Ärztinnen gehen bald in Rente, was die Problematik verschärfen wird.
Zeitfresser Bürokratie
Als weiteren Problembereich hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung die Bürokratie identifiziert. Laut der Statistik verschlinge sie in jeder Praxis etwa 61 volle Arbeitstage pro Jahr (Zahl aus dem Jahr 2020). Dieser Wert dürfte inzwischen weiter angestiegen sein, weil die Einführung digitaler Anwendungen zumindest in der Übergangszeit den Verwaltungsaufwand weiter erhöhen, etwa das eRezept oder die elektronische Patientenakte. Allein das Ausstellen der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) dauere im Durchschnitt 50 Sekunden länger. Das klingt nach einer sehr kleinen Zahl, aber bei der großen Menge der eAUs kommen insgesamt 1,25 Millionen Stunden pro Jahr zusammen.
MFA als Entlastung
Für Sie als MFA zeigt sich hier ein wichtiges Betätigungsfeld: Sie können Ärzte und Ärztinnen stärker entlasten, indem Sie sich intensiver um bürokratische Tätigkeiten kümmern, etwa über eine Weiterbildung im Bereich Praxismanagement. Eine Alternative könnte die Arbeit als Assistenz der ärztlichen Praxisleitung sein.