Zeit sparen und einfacher dokumentieren: Eine neue App soll helfen
Pflegefachkräfte müssen viele Parameter dokumentieren – vom Blutdruck über den Verbandswechsel bis zum Wassertrinken. Mit einer neuen App soll das einfach und schneller möglich sein.
Die Idee, eine App zu entwickeln, die Pflegefachkräften einiges erleichtern soll, stammt von drei Studierenden. Entstanden ist sie aus einer typischen Alltagssituation: Der Großvater wird pflegebedürftig und die beiden Enkel erleben, wie viel Zeit die Pflegefachkräfte in die Dokumentation der Pflegeleistungen investieren müssen. Diese Zeit hätten diese doch besser mit dem Großvater verbringen können – dachten die Studierenden.
Spracherkennung überträgt gesprochene Information
Aus diesem Wunsch entstand die „voize“-App. Statt vieler Zettel mit lauter Daten, die anschließend in Computerprogramme übertragen werden müssen, können die Pflegefachkräfte einfach ein Smartphone nutzen, auf dem die App installiert ist. Per Spracherkennung überträgt die Software automatisch die gesprochenen Informationen in die Pflegedokumentation.
Die App spart Zeit, die in die Pflege investiert werden kann
Erste Tests liefen bereits erfolgreich: Die Stuttgarter Caritas und das Potsdamer St. Franziskus Seniorenpflegeheim waren begeistert. Die Pflegefachkräfte benötigten eine kurze Eingewöhnungsphase: Anfangs ist es doch ungewohnt, in Anwesenheit der Seniorinnen und Senioren die Befunde ins Smartphone zu sprechen. Den zeitlichen Vorteil schätzten die beiden Einrichtungen unterschiedlich ein. Bei der Caritas waren es pro Schicht 1,5 bis zwei Stunden, im St. Franziskus-Heim 20 bis 30 Minuten pro Tag. Fazit: Mit der App bleibt auf jeden Fall mehr Zeit für die zu pflegenden Menschen und damit sei sie ein echter Gewinn.
Die Entwickler der App, Fabio und Marcel Schmidberger, sowie ihr Kommilitone Erik Ziegler haben inzwischen ein Start-up gegründet, die voize GmbH, und stehen mit ihrer Idee im diesjährigen Finale um den Innovationspreis Berlin-Brandenburg.
Quellen:
