Zahlungsschwierigkeiten bei Pflegekasse
Die erste Pflegekasse benötigt Unterstützung vom Bund. Es handelt sich um die Landwirtschaftliche Pflegekasse der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).
Die SVLFG hat rund eine halbe Million Versicherte und muss aufgrund der angespannten Finanzlage eine Liquiditätshilfe vom Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) in Anspruch nehmen. Diese Hilfe erfolgt in Form einer Abschlagszahlung, die einer regulären Auszahlung aus dem Ausgleichsfonds vorgreift.
Die SVLFG und andere Pflegekassen hatten frühzeitig auf die drohende finanzielle Krise hingewiesen. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) betont jedoch, dass die Versicherten keine Sorge um ihre Leistungen haben müssen, da ein Ausgleichsfonds greift. Dennoch gibt es Bedenken, dass der Beitragssatz der Pflegeversicherung bis zum Jahresende nicht ausreichen könnte. Bereits zum 1. Januar 2025 wurden die Beiträge erhöht, um die Finanzierung zu stabilisieren.
Potenzielle Folgen durch Ausgleichsfonds
Fachleute warnen vor einer möglichen Abwärtsspirale, da Kassen, die finanziell gut dastehen, in den Ausgleichsfonds einzahlen müssen und dadurch selbst unter Druck geraten. Das könnte langfristig zu einer Verzögerung bei der Begleichung von Rechnungen führen und Pflegebedürftige sowie Heimbetreiber belasten.
Die Pflegekassen stehen ohnehin vor einer großen Herausforderung, da das Defizit im vergangenen Jahr bei schätzungsweise 1,54 Milliarden Euro lag. Experten und Expertinnen gehen daher davon aus, dass sich die Probleme in den kommenden Monaten verschärfen werden und weitere Kassen Unterstützung benötigen.