Versorgungslage angespannt: Blutspender gesucht
Jetzt im Sommer gibt es wieder Engpässe bei der Blutspende. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Malteser und viele Kliniken rufen deshalb zum Spenden auf. Was für Sie als MFA und in der Apotheke zur Blutspende wissenswert ist.
Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland hat schon einmal Blut gespendet. Im Sommer werden die Reserven oft knapp, weil viele Spenderinnen und Spender Urlaub machen. Doch der Bedarf bleibt gleich: Gespendetes Blut, Blutplasma und Blutplättchen (Thrombozyten) werden nicht nur bei Operationen und Transplantationen benötigt. Rund 80 Prozent der Deutschen erhalten mindestens einmal im Leben ein Blutprodukt, denn auch Menschen mit Krebs, Herz- und Magen-Darm-Erkrankungen oder Blutarmut sind auf Spenden angewiesen.
Die Geburtshilfe hält immer Blut für Mütter und Neugeborene bereit. Als MFA und als Apothekerin oder Apotheker können Sie geeignete Personen über den Bedarf an Spenderblut, die gesundheitlichen Voraussetzungen für eine Blutspende und über ihren Ablauf informieren.
So läuft eine Blutspende ab
Ärztin oder Arzt ermitteln mit einem Fragebogen und im persönlichen Gespräch zuerst den Gesundheitszustand der Spendewilligen. Nicht spenden dürfen Menschen mit schweren Herz- und Gefäßkrankheiten, bestimmten Blutgerinnungsstörungen, Krebserkrankungen und Diabetes mellitus, der mit Insulin behandelt wird. Nach fieberhaften Infekten heißt es vier Wochen Pause. Im Anschluss an die Blutspende gibt es eine Stärkung, manchmal auch eine kleine Aufwandsentschädigung.
Wer kann Blut spenden und wie oft?
Spenderinnen und Spender müssen
- mindestens 18 Jahre alt sein
- mindestens 50 Kilogramm wiegen
- sich gesund und fit fühlen.
So oft dürfen Männer und Frauen Blut spenden:
- Vollblutspenden: Männer 6 x und Frauen 4 x innerhalb von 12 Monaten
- Abstand zwischen zwei Vollblutspenden: mindestens 56 Tage (8 Wochen)
- Plasma: 60 x pro Jahr, mindestens 2 Tage Abstand
- Blutplättchen: 26 x pro Jahr, mindestens 14 Tage Abstand
Tipp: Weisen Sie Ihre Patientinnen und Patienten oder Kundinnen und Kunden darauf hin, dass es Blutspende-Aktionen oft auch in Einkaufszentren oder Schulen gibt. Sie können außerdem auf Ankündigungen in Zeitung und Internet achten. Blutspenden kann man beim DRK, bei kommunalen und privaten Blutspendezentren, aber auch in Unikliniken und in vielen Krankenhäusern.
Fragen zur Blutspende beantwortet zum Beispiel die Hotline des DRK-Blutspendedienstes unter 0800 11 949 11 oder die nächste Klinik.
Quellen
Das gespendete Blut wird übrigens immer auf Infektionen mit HIV, Hepatitis C (HCV), Hepatitis B (HBV), Syphilis sowie auf verschiedene andere Infektionen untersucht.