Umfrage zu Bürgerwünschen: Mehr Orientierung und Hilfe im Gesundheitswesen
Viele Menschen wünschen sich eine zentrale Anlaufstelle, um sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden. Das zeigt eine aktuelle Umfrage. MFA, PTA, PKA und Pflegefachkräfte können dabei eine Unterstützung sein.
Der Bosch Health Campus wollte wissen, wie die Deutschen das Gesundheitssystem sehen und hat eine Studie in Auftrag gegeben. Etwa 1.000 Menschen in Baden-Württemberg nahmen daran teil. Das sind die wichtigsten Ergebnisse:
Drei Viertel der Befragten wünschen sich vom Fachpersonal mehr Unterstützung, um sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden. Für Beschäftigte in Gesundheitsberufen ist es daher empfehlenswert, verstärkt aktiv Hilfestellung anzubieten.
Außerdem befürworten rund 80 Prozent der Umfrageteilnehmer den Aufbau von zentralen Anlaufstellen in strukturschwachen Regionen. In solchen Gesundheits- und Primärversorgungszentren arbeiten Ärztinnen und Ärzte mit anderen Gesundheitsberufen zusammen.
Unzufriedenheit mit der fachärztlichen Versorgung
Nachholbedarf gibt es allerdings bei der fachärztlichen Versorgung: Laut der Umfrage gaben nur 23 Prozent der Befragten an, beim Facharzt oder bei der Fachärztin einen Termin ohne lange Wartezeit zu bekommen. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass 77 Prozent lange warten müssen und entsprechend unzufrieden mit der Versorgung sind.
In Kreisen, Städten und Gemeinden zwischen 20.000 und 100.000 Einwohnern ist die Quote für zeitnahe Termine mit 20 Prozent am niedrigsten. In Städten mit über 100.000 Einwohnern bekommt knapp ein Drittel der Befragten einen Termin in einem angemessenen Zeitrahmen.
Überwiegend zufrieden sind die Befragten hingegen mit der hausärztlichen Versorgung. Mehr als zwei Drittel gaben an, in ihrer Nähe eine Hausarztpraxis zu haben. 82 Prozent teilten mit, dass sie beim Hausarzt oder bei der Hausärztin auch kurzfristig Termine vereinbaren könnten.
Telefon- und Videosprechstunden sind gefragt
Breite Zustimmung finden Telefon- und Videosprechstunden als Ergänzung zum Besuch in der Hausarzt- oder Facharztpraxis. Hier können vor allem MFA im Praxisteam und in Abstimmung mit der Praxisleitung darauf hinwirken, bei geeigneten Patienten und Patientinnen verstärkt Telefon- und Videosprechstunden anzubieten.
Grundsätzlich haben knapp 80 Prozent der Befragten eine positive Einstellung zur Digitalisierung der Gesundheitsversorgung und finden es entweder wichtig oder sogar sehr wichtig, die Digitalisierung voranzutreiben. Da verwundert es nicht, dass die elektronische Patientenakte (ePA) eine fast ebenso breite Zustimmung erfährt.
Quellen:
Sie wollen Details darüber wissen, welche Einstellung die Deutschen zur Digitalisierung im Gesundheitswesen haben?
Wir haben Ihnen hier die Ergebnisse einer weiteren Studie zusammengefasst: