Umfrage zeigt: Pflegefachkräfte sind zu wenig vor Hitze geschützt
Die Sommer werden heißer, aber für die meisten Pflegefachkräfte sind keine speziellen Maßnahmen an Tagen mit sehr hohen Temperaturen vorgesehen. Das heißt: Sie müssen mit einer zusätzlichen Belastung durch die Hitze rechnen.
Die Bundesregierung hat dazu eingeladen, gemeinsam mit Fachleuten einen „nationalen Hitzeplan“ zu erstellen. Unter anderem soll es dadurch gelingen, früher vor Hitzewellen zu warnen und die Reaktionen auf die Wetterbelastungen zu verbessern. Das Bundesgesundheitsministerium sieht großen Handlungsbedarf.
Eine aktuelle Umfrage der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz zeichnet ein ähnliches Bild. Für die Studie waren im Juni 878 Pflegefachkräfte befragt worden. Neben der Patientensicherheit ging es auch um das Thema Mitarbeiterschutz – die Ergebnisse zeigen, dass bei vielen Arbeitgebern Nachholbedarf besteht.
Die wichtigsten Ergebnisse im Detail
Es gibt viele sinnvolle Maßnahmen bei Hitze, etwa das Verlegen anstrengender Tätigkeiten in die kühlen Morgenstunden oder in klimatisierte Räume, das Tragen kühlender Accessoires (etwa Pulskühler) oder atmungsaktiver Kleidung, sowie die Möglichkeit, klimatisierte Pausenräume zu nutzen. Nach Angaben der Umfrage-Teilnehmer und -Teilnehmerinnen werden ihnen solche Angebote jedoch nur in Einzelfällen gemacht.
Selbst der einfache Tipp, häufiger Pausen zu machen, greift nicht: Nur knapp 30 Prozent der Befragten gaben an, dass sie an besonders heißen Tagen zusätzliche Pausen einlegen. Bei rund 15 Prozent ist das hingegen nicht erlaubt und bei knapp 55 Prozent nicht möglich, also nicht umsetzbar.
Mögliche Ursachen für den unzureichenden Hitzeschutz wurden bei der Studie nicht direkt abgefragt. Die hohe Arbeitsbelastung liegt jedoch als ein potenzieller Grund nahe, wie ein Blick auf das Thema Trinken offenbart. Denn ein großer Teil der Befragten erhält bei Hitze kostenlose Getränke, doch 63,5 Prozent gelingt es nur selten oder nie, anderthalb bis zwei Liter pro Tag zu trinken.
Unterm Strich leiden fast 80 Prozent der Teilnehmenden unter hitzebedingten Beschwerden, wie geschwollenen Beinen, Kopfschmerzen und Schwindel.