Umfrage: Praxen sind bereit für noch mehr Digitalisierung
Eine Befragung hat gezeigt: Zusätzliche Softwareprogramme kommen bei vielen Praxen gut an. Viele Beschäftigte wünschen sich zudem ein breiteres digitales Angebot für Weiterbildungen.
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen geht voran, auch wenn Anwendungen wie das elektronische Rezept (E-Rezept) oder die elektronische Patientenakte (ePA) zum Teil noch mit Problemen im Alltag behaftet sind. Eine Umfrage, die das Marketinginstitut DocCheck Insights für den E-Health Dienstleister Doctolib durchgeführt hat, zeigt: Grundsätzlich stehen die meisten Praxisteams der wachsenden Zahl an elektronischen Anwendungen positiv gegenüber (68 Prozent).
Für die Studie wurden Mitarbeitende aus 125 Teams befragt, unter anderem MFA, ZMF sowie Beschäftigte im Praxismanagement. Ärzte und Ärztinnen standen nicht im Fokus.
79 Prozent der Teilnehmenden gaben an, dass sie daran beteiligt sind, neue digitale Tools für den Arbeitsalltag auszuwählen. 27 Prozent spielen sogar eine aktive Rolle bei der Kaufentscheidung. Diese Ergebnisse sind unabhängig von der Altersstruktur – die Digitalisierung ist also nicht nur für junge MFA ein wichtiges Thema.
Trotz dieser großen Offenheit nannten die Befragten drei Faktoren, die das Tempo der Digitalisierung verlangsamen:
- zu hohe Kosten für Anschaffung und Instandhaltung (54 Prozent)
- zu wenig Zeit für Fortbildungen (32 Prozent)
- mangelndes Interesse der Praxisinhaber und -inhaberinnen (30 Prozent).
Großes Potenzial für virtuelle Schulungen
Ein weiterer Bereich der Studie widmete sich dem Themenfeld der Fortbildung. 76 Prozent der Teilnehmenden gaben an, sich in ihrer Freizeit über berufsrelevante Themen zu informieren. Nur 14 Prozent hatten dafür während ihrer Arbeitszeit genug Freiraum.
Außerdem äußerten die Praxismitarbeitenden großes Interesse an digitalen Weiterbildungsformaten. Hoch in Kurs stehen vor allem:
- Self-Learning Angebote wie klickbare Tutorials (62 Prozent)
- Virtuelle Live-Schulungen, optimiert auf die Praxiszeiten (61 Prozent)
- flexible Kurse und On-Demand Angebote, die also individuell abgerufen werden können (60 Prozent) werden nachgefragt