Umfrage: Bevölkerung steht hinter Digitalisierung im Gesundheitswesen
Die meisten Deutschen sehen die Digitalisierung als eine Chance für die medizinische Versorgung an. Auch das elektronische Rezept finden sie sinnvoll. Bei der elektronischen Patientenakte gibt es noch Informationsbedarf.
Der Digitalverband Bitkom hat eine Umfrage in Auftrag gegeben, um besser beurteilen zu können, welche Meinung die Bevölkerung beim Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen vertritt. Die Ergebnisse zeigen: Die Patienten und Patientinnen wollen die nächsten Schritte mitgehen.
KI hat einen guten Ruf
81 Prozent der Erwachsenen betrachten Künstliche Intelligenz (KI) als eine Chance für die Medizin. 70 Prozent denken, Ärztinnen und Ärzte sollten KI vermehrt einsetzen, etwa um Röntgenbilder auszuwerten. Zudem können sie sich gut vorstellen, einfache, gesundheitsbezogene Fragen von einer KI beantworten zu lassen. 35 Prozent glauben sogar, dass in manchen Fällen der Computer besser arbeitet als der Mensch, etwa bei der Tumorerkennung im Frühstadium.
Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) wünscht sich eine stärkere Förderung für den Einsatz Künstlicher Intelligenz in der Medizin. Nur 23 Prozent äußern Ängste, wenn es um KI im Gesundheitswesen geht.
Wichtig dabei: Im Vergleich zu Umfragen in den vergangenen Jahren ist der Anteil der Menschen gestiegen, die eine zunehmende Digitalisierung befürworten.
Bekanntheit der einzelnen Anwendungen
Die Digitalisierung wird also positiv betrachtet. Das zeigt auch die Tatsache, dass 72 Prozent der Befragten das Tempo der Digitalisierung im Gesundheitswesen als zu langsam ansehen, nur sieben Prozent empfinden es als zu schnell.
Was heißt das bezogen auf die einzelnen Anwendungen? 97 Prozent haben schon einmal vom elektronischen Rezept (eRezept) gehört, und 81 Prozent geht es mit der Einführung zu langsam voran. Lediglich 24 Prozent der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger wünschen sich, weiterhin die Papiervariante nutzen zu dürfen.
95 Prozent kennen den Betriff elektronische Patientenakte (ePA). 59 Prozent sind sich jetzt schon sicher, die ePA nutzen zu wollen. 31 Prozent haben mit „eher nein“ geantwortet. Weitgehende Einigkeit herrscht beim Informationsbedarf: 73 Prozent wollen mehr über die ePA erfahren.
Das Angebot der Video-Sprechstunde kennen 85 Prozent, wobei 22 Prozent es bereits genutzt haben. Die wichtigsten Argumente für eine Sprechstunde via Bildschirm sind dabei Zeitersparnis, Bequemlichkeit – und größere örtliche Flexibilität bei der Facharztsuche. Nur drei Prozent sind nicht mobil und deswegen auf die Videosprechstunde angewiesen.
Das heißt jedoch nicht, dass die Befragten die Digitalisierung durchweg positiv betrachten. 70 Prozent stimmen der Aussage zu, dass Patienten und Patientinnen „gläsern“ werden, und 62 Prozent haben Angst vor Hacker-Angriffen, bei denen ihre Daten in falsche Hände gelangen könnten.
Quellen:
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