Umfrage: Bevölkerung steht hinter der Pflege
Eine Umfrage des Marketinginstituts Forsa hat gezeigt: Die meisten Deutschen haben Zweifel, dass die aktuelle Pflegepolitik funktioniert. Sie wünschen sich intensivere Maßnahmen.
Die Forsa-Umfrage zum Thema Pflege hatte die Bosch Health Campus GmbH in Auftrag gegeben, die zur Robert Bosch Stiftung gehört. Folgende Themen standen im Fokus: Wie ist es um das Vertrauen der Bevölkerung in die Pflegepolitik bestellt? Wie bewerten die Deutschen den Aufbau der pflegerischen Versorgung? Als wie effizient schätzen sie die Maßnahmen der Bundespolitik ein, wenn es um die Bekämpfung des Fachkräftemangels in der Pflege und eine grundsätzlich bessere Versorgung geht? Wie beurteilen sie das neue Berufsbild der Community Health Nurse?
Die Mitarbeitenden der Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH, befragten dafür über 1.000 repräsentativ ausgewählte Personen.
Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage
92 Prozent der Befragten haben eher wenig oder gar kein Vertrauen in die Politik. Sie befürchten, dass es nicht gelingen wird, eine qualitativ hochwertige und bezahlbare pflegerische Versorgung sicherzustellen. Das gilt besonders vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und der damit verbundenen wachsenden Zahl an Pflegebedürftigen.
72 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Bundesregierung in Bezug auf den Fachkräftemangel nicht die richtigen Prioritäten setzt.
38 Prozent der Teilnehmenden haben angegeben, dass sich aus ihrer Sicht die pflegerische Versorgung vor Ort verschlechtert hat.
92 finden, dass die Mindestlöhne in der Altenpflege erhöht werden müssten.
87 Prozent stimmen zu, dass die Arbeitsbedingungen in der Pflege durch Personalbemessungsverfahren verbessert werden sollten.
86 Prozent würden ein Förderprogramm für digitale und technische Anschaffungen befürworten.
73 Prozent der Befragten haben sich dafür ausgesprochen, Pflegefachkräften mehr Verantwortung zu übertragen, etwa in Bezug auf die Überwachung chronischer Erkrankungen oder bei der Behandlung von Bagatell-Erkrankungen.
Die Marketing-Fachleute registrierten untern Strich eine große Offenheit für Lösungsvorschläge, um dem Pflegenotstand entgegenzuwirken – sowie die Bereitschaft, dafür finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.