Testphase für die ePA läuft
Die ersten Arztpraxen befüllen die elektronische Patientenakte – und kämpfen zum Teil mit technischen Problemen. Auch Apothekenteams nehmen am Testlauf teil.
Vor wenigen Tagen fiel der Startschuss für die elektronische Patientenakte (ePA). Insgesamt beteiligen sich 230 Arztpraxen an diesem Pilotprojekt. Zudem wirken Apothekerinnen und Apotheker sowie Krankenhausteams aktiv mit.
Technische Anforderungen und Umsetzung
Ärzte und Ärztinnen sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten benötigen für die Nutzung der ePA eine spezielle technische Ausstattung. Neben einem Anschluss an die Telematikinfrastruktur (TI) muss das Praxisverwaltungssystem (PVS) mit dem Update ePA 3.0 ausgestattet sein. Die Installation dieser Software erfolgt zunächst ausschließlich in den ausgewählten Testpraxen, während alle anderen Praxen erst Zugang erhalten, sobald der bundesweite Rollout beginnt. Die Krankenkassen arbeiten zeitgleich daran, für ihre Versicherten die elektronischen Akten einzurichten. Dies geschieht automatisch für alle Versicherten, die keinen Widerspruch eingelegt haben.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) entwickelt derzeit einen Praxisaushang. Mit diesem können MFA Patientinnen und Patienten über die aktuelle Situation aufklären.
Zeitlicher Ablauf und technische Probleme
Die Dauer der Testphase sowie der Termin für den deutschlandweiten Start der ePA sind noch offen. Denn das Bundesgesundheitsministerium hat entschieden, dass zunächst alle Sicherheitslücken beseitigt sein müssen.
IT-Fachleute vom Chaos Computer Club entdeckten erhebliche technische Mängel im System. Nach ihrer Aussage besteht die Möglichkeit, ohne eingelegte Gesundheitskarte und ohne nachgewiesenen Behandlungskontext auf beliebig viele Patientenakten zuzugreifen. Während der nächsten Wochen sollen diese Fehler beseitigt werden.
Ein Teil der Testpraxen berichtet in der Zwischenzeit von Anlaufschwierigkeiten. Sie haben beispielsweise das PVS-Update nicht rechtzeitig erhalten oder seien für die Nutzung der ePA noch nicht freigeschaltet worden.
Beteiligung der Apotheken
In den Testregionen engagieren sich auch Apothekenteams. Sie können über die digitalen Dokumente zum Beispiel nicht eingelöste E-Rezepte einsehen. Unerwünschte Wechselwirkungen zwischen Medikamenten lassen sich durch den zentralen Datenzugriff ebenfalls leichter ausschließen.