Studie zeigt: Falsche Armposition führt zu überhöhten Werten beim Blutdruckmessen

Ein US-Forschungsteam hat bei Erwachsenen jeweils dreimal den Blutdruck gemessen, immer mit unterschiedlichen Armpositionen: Arm auf einem Tisch gestützt, Hand im Schoß und Arm ungestützt an der Seite anliegend. 

Die Ergebnisse zeigten deutlich höhere Blutdruckwerte, wenn der Patient oder die Patientin den Arm im Schoß oder an der Seite hielt, verglichen mit der Armablage auf dem Tisch. Bei der Schoßposition stieg der systolische Blutdruck um 3,9mmHg und der diastolische um 4,0 mmHg. Noch deutlicher fielen die Abweichungen bei der Seitenposition aus: Hier lagen die Werte systolisch um 6,5 mmHg und diastolisch um 4,4 mmHg höher. Besonders ausgeprägt waren die höheren Messwerte bei Hochrisikogruppen. 

Der Einfluss der Armposition auf den Blutdruck

Mehrere Mechanismen kommen als Erklärung für die Befunde in Betracht. 

1. Zum einen vergrößert sich der vertikale Abstand zwischen Herz und Manschette, wenn der Arm im Schoß liegt oder an der Körperseite gehalten wird. Das erhöht, bedingt durch die Schwerkraft, den Druck in der Oberarmaterie (Arteria brachialis).
2. Gleichzeitig nimmt der venöse Rückstrom ab. Der Körper versucht, das zu kompensieren, indem die Gefäßmuskulatur die Blutgefäße verengt. Dadurch klettern wiederum der Gefäßwiderstand und der Blutdruck nach oben.
3. Eine weitere mögliche Erklärung sind Muskelkontraktionen bei einem herunterhängenden Arm, die ebenfalls vorübergehende Blutdruckanstiege auslösen.

Richtig Blutdruck messen

Die Forschenden schätzen, dass bis zu 22 Prozent der US-Amerikaner fälschlicherweise als Hypertoniker eingestuft werden – weil die Armposition beim Messen falsch gewählt wird.

Achten Sie beim Blutdruckmessen auf folgende Regeln:

• Der Patient oder die Patienten sitzt entspannt auf einem Stuhl, wobei die Beine nebeneinanderstehen.
• Der Arm ruht auf einem Tisch, entspannt abgelegt.
• Die richtige Platzierung für die Blutdruckmanschette befindet sich am Oberarm auf Höhe des Herzens.