Studie: MFA-Ausbildung in Deutschland
Eine Befragung von Praxen und MVZs hat gezeigt: Die Qualität der Bewerber und Bewerberinnen ist sehr unterschiedlich. Eine angepasste Ausbildungsordnung könnte die Situation verbessern.
Die Studie stammt vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland (Zi). Das Zi hat Praxen und Medizinische Versorgungszentren (MVZ) zu ihrer Ausbildungstätigkeit befragt. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Ausbildungsbereitschaft grundsätzlich hoch ist. Dabei geht es den Ärzten und Ärztinnen nicht nur darum, Nachwuchs für die eigenen Praxen zu generieren, sie wollen auch dem Personalmangel entgegenwirken.
Leicht ist das allerdings nicht. Denn viele Praxen klagen über die Qualität der Bewerber und Bewerberinnen. Die Anzahl der eingereichten Bewerbungen sei normalerweise ausreichend: Mehr als die Hälfte der befragten Einrichtungen erhielt vier und mehr Bewerbungen je Ausbildungsstelle, und über 90 Prozent der Praxen und MVZ konnten alle angebotenen Ausbildungsstellen besetzen. Dennoch: In fast der Hälfte der Einrichtungen erfüllte nicht einmal jede Zweite der Kandidaten und Kandidatinnen die erforderlichen Kriterien für die Stelle.
Auch bei den besonders wichtigen Soft Skills Sozialkompetenz und Belastbarkeit bemerkten die Arbeitgeber viele Defizite beim Nachwuchs. Tatsächlich wurde mangelnde Sozialkompetenz (neben persönlichen Gründen) als der wichtigste Faktor für Ausbildungsabbrüche aufgeführt.
Ausbildungsinhalte sollten verbessert werden
Demzufolge überrascht es nicht, dass die befragten Ärzte und Ärztinnen der Ansicht sind, die Ausbildungsordnung für MFA müsse angepasst werden. Eine Verbesserung beziehungsweise Ausweitung der Lerninhalte wünschen sie sich vor allem in folgenden Bereichen:
Praxisorganisation
Digitalisierung
(fachgruppen-)spezifisches
Grundkenntnisse aus dem schulischen Bereich
Die Befragten erhoffen sich, eventuelle Defizite dann besser während der Ausbildung ausgleichen zu können. Eine Alternative wäre es aus ihrer Sicht, bei der anstehenden Überarbeitung der Ausbildungsordnung eine anspruchsvollere Ausrichtung anzustreben.
Eine Lösung könnte laut Zi folgendermaßen aussehen: Denkbar ist eine zweigleisige, modulare Ausrichtung der MFA-Ausbildung. Sie könnte verbunden sein mit der Möglichkeit, Grundlagenkenntnisse nur aus bestimmten, jeweils persönlich erforderlichen Bereichen zu wählen. Für die besten Azubis würden attraktive Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. So ließen sich die unterschiedlichen Niveaus der Kandidaten und Kandidatinnen miteinander kombinieren.
Quelle:
Medizinische Fachangestellte (MFA) absolvieren eine 3-jährige Ausbildung. MFA-Einsatzorte sind Arztpraxen, Kliniken oder Rehazentren. Gehalt wird meist nach Tarif bezahlt.
Ausbildung zur MFA