Studie entlarvt Falschinformationen auf TikTok
In vielen Videos auf der Plattform TikTok zum Thema ADHS werden Fehler verbreitet. Für die Teams in Arztpraxen und Apotheken gilt es, Patienten und Patientinnen darüber aufzuklären, dass sie Social Media nicht immer vertrauen können.
Immer mehr Menschen informieren sich über Gesundheitsthemen auf sozialen Medien wie TikTok. Eine aktuelle Studie zu ADHS zeigt: Rund die Hälfte der beliebtesten TikTok-Videos enthält gravierende Fehler zu Symptomen und Behandlung. Für Sie als MFA, PTA oder PKA ist es wichtig, das zu wissen.
Denn aufgrund zweifelhafter Angaben auf TikTok & Co. sind viele Menschen davon überzeugt, ADHS zu haben, da sie vermeintliche Symptome aus Videos an sich wiedererkannt haben. Die Forschenden haben jedoch festgestellt, dass mehr als die Hälfte der genannten Anzeichen gar nicht typisch sind für ADHS, sondern für andere Erkrankungen. Bei einigen handelt es sich sogar um normale menschliche Erfahrungen ohne Krankheitswert. Auch bei den Behandlungstipps stimmen viele Empfehlungen nicht mit wissenschaftlichen Leitlinien überein.
Das Wissenschaftsteam kommt zu dem Schluss: Die Plattform bietet zwar Austausch und kann Stigmata abbauen, aber persönliche Erfahrungsberichte werden oft verallgemeinert und Beschwerden überzeichnet dargestellt.
Tipps für Teams in Arztpraxen und Apotheken
ADHS ist keine Ausnahme. Ähnliches gilt für viele andere Erkrankungen, zu denen es massenweise Informationen im Internet und speziell in den sozialen Medien gibt. Als MFA, PTA oder PKA sollten Sie aktiv beraten und aufklären:
Fragen Sie nach, woher die Patientinnen und Patienten ihre Informationen haben, wenn diese berichten, dass sie vermutlich unter einer bestimmten Erkrankung leiden.
Klären Sie auf, dass nur medizinisches Fachpersonal eine verlässliche Diagnose stellen kann.
Sensibilisieren Sie dafür, dass es zu Krankheiten viele Fehlinformationen in sozialen Medien und im Internet im Allgemeinen gibt.
Weisen Sie auf geprüfte Informationsquellen wie gesundheitsinformation.de oder gesund.bund.de hin.
Seien Sie selbst kritisch – sogar Kliniken stellen in manchen Fällen beispielsweise Behandlungsmethoden zu positiv dar, weil sie diese anbieten.
Für wiederkehrende Themen, etwa in Schwerpunktpraxen, eignen Sie sich am besten Grundwissen an, da Sie damit rechnen müssen, dass Patienten und Patientinnen Sie im Alltag zunehmend mit den Ergebnissen ihrer Internetrecherchen konfrontieren.