Sondergutachten: Luftverschmutzung schadet der Gesundheit extrem
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) hat alarmierende Zahlen veröffentlicht: Etwa 15% der Todesfälle in Europa seien auf umweltbedingte Risikofaktoren zurückzuführen. Vor allem Ultrafeinstaub mache krank. Wie können sich vulnerable Personen schützen?
Feinstaub und andere Schadstoffe werden von Menschen und Tieren eingeatmet und richten zum Teil große Schäden an. Die Fachleute vom SRU halten den Ultrafeinstaub für besonders gefährlich, weil diese kleinsten Partikel sehr tief in den Körper vordringen können.
Welche gesundheitlichen Folgen kann die Luftverschmutzung haben?
Experten und Expertinnen sind sich einig: Luftverschmutzung ist eine wichtige Ursache für zahlreiche chronische Erkrankungen und somit auch für eine verringerte Lebenserwartung. Unter anderem chronische Herzkreislauf- und Lungenkrankheiten werden durch eine Belastung mit Feinstaub gefördert. Sogar die Gehirnleistung wird beeinträchtigt – Studien haben gezeigt, dass die Alzheimer-Demenz bei starker Luftverschmutzung schneller voranschreitet.
Dabei sind bestimmte Gruppen besonders gefährdet. Laut dem SRU sind das vor allem sozial benachteiligte Menschen. Sie seien überdurchschnittlich oft Lärm und Luftschadstoffen ausgesetzt, die vom Straßenverkehr verursacht werden. In dieser Hinsicht ist die Stadtplanung gefragt.
Was aber können Fachkräfte aus dem Gesundheitsbereich Patienten und Patientinnen raten, die beispielsweise aufgrund von Vorerkrankungen besonders gut darauf achten sollten, sich keinen zusätzlichen Belastungen auszusetzen?
Diese Tipps helfen
- Gebiete mit starker Luftverschmutzung, etwa Innenstadtbereich an Hauptverkehrsstraßen, sollten nach Möglichkeit gemieden werden.
- Über diese App vom Umweltbundesamt kann sich jeder über die aktuelle Luftqualität informieren.
- Atemmasken bieten gegenüber größeren Partikel Schutz und sollten zumindest in sehr verschmutzen Bereich getragen werden.
- Bei einer hohen Belastung der Luft mit Schadstoffen sind Aktivitäten im Freien tabu.
- Fenster werden zum Lüften am besten in verkehrsarmen Zeiten geöffnet.
- In Extremfällen (etwa bei Asthma) können Betroffene einen Umzug in eine schadstoffarme Gegend, etwa am Stadtrand, prüfen.