Schlafapnoe erhöht das Alzheimer-Risiko
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Schlafapnoe erhöht das Alzheimer-Risiko

Schlafstörungen und das Schlafapnoe-Syndrom erhöhen unbehandelt die Wahrscheinlichkeit, an Alzheimer-Demenz zu erkranken. Das sollten Sie als MFA zu diesem Thema wissen.

Der Schlaf von Personen mit Alzheimer unterscheidet sich vom Schlaf gesunder Menschen – und das oft sogar schon vor Ausbruch der Demenz. Zu dem Ergebnis kamen Forschende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Vor allem das Schlafapnoe-Syndrom, also unbemerkte Atemaussetzer im Schlaf, haben sie als einen Risikofaktor für die Entstehung der Alzheimer-Demenz identifiziert.
 

Schlafapnoe erhöht das Alzheimer-Risiko um den Faktor 1,6

Menschen mit Alzheimer leiden häufig unter Schlafstörungen. Sie wachen häufiger auf und insgesamt kommt ihr Organismus kürzer zur Ruhe. Ein Zusammenhang besteht auch umgekehrt: Vor allem durch nächtliche Atemaussetzer steigt die Wahrscheinlichkeit, eine Demenz zu entwickeln. Die gute Nachricht lautet: Die Behandlung einer diagnostizierten Schlafapnoe kann das Risiko für Alzheimer-Demenz vermutlich senken. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) hin.

Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen wissen nicht genau, warum ein gestörter Schlaf Alzheimer fördert. Sie vermuten, dass sich im Schlaf die Räume zwischen den Nervenzellen im Gehirn erweitern und dann Gifte und schädliche Eiweiße ausgeschwemmt werden. Möglicherweise finden diese Prozesse bei einem gestörten Schlaf in geringerem Ausmaß statt – und die Stoffe bleiben in den Zellen. Die Genetik spielt für den Ausbruch der Erkrankung ebenfalls eine Rolle.
 

Tipps fürs Patientengespräch: Schlafprobleme ernst nehmen

Als MFA führen Sie oft Gespräche mit Patientinnen und Patienten. Kommt das Thema auf Schlafstörungen, sollten Sie Betroffene darin bestärken, diese nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Raten Sie dazu, die Probleme ärztlich abklären zu lassen. Schüren Sie jedoch keine Ängste. Betonen Sie daher, dass nicht jeder Mensch mit Schlafproblemen Demenz bekommt. Bestärken Sie zudem Betroffene, eine diagnostizierte Schlafapnoe therapieren zu lassen – und das in jedem Alter.

Schlafapnoe erhöht das Alzheimer-Risiko