Projekt für mehr Gesundheitsförderung in Hausarztpraxen
 - Arztpraxis, Pflegekräfte

Projekt für mehr Gesundheitsförderung in Hausarztpraxen

Sechs Universitäten erarbeiten das neue Beratungskonzept „Positive Gesundheit“. Es legt den Schwerpunkt darauf, Patienten und Patientinnen in Hausarztpraxen stärker einzubinden. MFA und Pflegekräfte spielen bei der praktischen Umsetzung eine wichtige Rolle.

Zahlreiche Erkrankungen stehen in einem engen Zusammenhang mit sogenannten Lebensstilfaktoren. Anders gesagt: Wer sich gesundheitsbewusst verhält, kann potenzielle Beschwerden vermeiden oder zumindest verringern. Vielen Menschen fällt es jedoch schwer, sich an Empfehlungen zu halten. Eine Lösung könnte ein Konzept sein, das Betroffene stärker einbezieht. Das haben internationale Studien gezeigt. Genau das testen Forschende im Projekt „Positive Health“ (Positive Gesundheit).

So funktioniert das Projekt Positive Gesundheit

Im ersten Schritt bespricht das medizinische Fachpersonal mit den Patienten und Patientinnen ihren gesundheitlichen Status. Dabei sollen sich diese in sechs verschiedenen Bereichen selbst einschätzen und bewerten. Gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin legen sie im nächsten Schritt individuelle Ziele fest und sowie Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen.

Das Projektteam Positive Health plant, ein strukturiertes diagnoseübergreifendes Beratungskonzept für die Erstversorgung zu erarbeiten. Einen entscheidenden Faktor bildet dabei ein interdisziplinäres Netzwerk, mit einem Kern aus ärztlichen Fachkräften und Mitarbeitenden der Pflege. Sie gehen zunächst die körperlichen, psychosozialen und gesundheitsfördernden Faktoren der jeweiligen Patientinnen und Patienten durch. Im Anschluss besprechen sie die geplanten Behandlungen und Verhaltensänderungen mit dem gesamten Team. 

MFA sind für Koordinierungs- und Beratungsfunktionen vorgesehen. Eine Fachkraft (Netzwerk-Assistenz) fungiert als Schnittstelle zwischen den Betroffenen und lokalen Programmen zur Gesundheitsförderung. Parallel berät sie zu digitalen Anwendungen. 

Aktuell arbeitet das Wissenschaftsteam an der Umsetzbarkeit des Projekts und analysiert das Potenzial. Dafür beziehen die Forschenden Hausärztinnen und Hausärzte, MFA, Sozialarbeitende und Betroffene im Raum Essen ein. 

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