Pilotprojekt soll Informationsaustausch verbessern
In Workshops mit allen Beteiligten haben Forschende ein neues Einweisungsmanagement erarbeitet. HYPERION-TransCare heißt das Projekt. Auch die Wünsche der Patienten und Patientinnen wurden einbezogen.
Der Hausarzt oder die Hausärztin sind in der Regel am besten über den Gesundheitszustand eines Patienten oder einer Patientin informiert. Diese Daten sollten möglichst schnell weitergegeben werden, wenn eine Person ins Krankenhaus eingewiesen wird. Das ist besonders wichtig bei Menschen, die an mehreren Krankheiten leiden und womöglich verschiedene Medikamente einnehmen. Forschende der Universität Frankfurt haben daher ein neues Einweisungsmanagement entwickelt, das aktuell von etwa 50 Hausarztpraxen in den Regionen Dresden und Frankfurt getestet wird. Die Vorgaben sind intensiv an den Arbeitsalltag der Beteiligten angelehnt. Denn die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben alle Professionen einbezogen und in Workshops diskutiert, welche Abläufe Sinn machen, beziehungsweise welche Daten benötigt werden.
Alle Informationen griffbereit in der Praxis
Das Ergebnis des Pilotprojekts mit dem Namen HYPERION-TransCare besteht im Wesentlichen aus einem Dokument, in dem alle wichtigen Gesundheitsinformationen über eine Person gebündelt sind. Die Daten werden in der Hausarztpraxis eingetragen. Wichtig ist dabei, dass das Praxisteam darauf achtet, die Informationen stets aktuell zu halten. Außerdem sind alle Mitarbeitenden darüber informiert, wo sich das Dokument befindet. So soll sichergestellt werden, dass beispielsweise bei einem Notfall die Informationen über den Medikationsplan nicht zeitverzögert in der Klinik eintreffen.
Ähnlich wie bei der geplanten elektronischen Patientenakte (ePA) geschieht dabei nichts über die Köpfe der Patienten und Patientinnen hinweg. Sie können mitentscheiden, welche Daten oder auch Wünsche hinterlegt werden. Workshops mit Patienten und Patientinnen gehören zum Konzept der Hochschule – ein ständiger Patientenbeirat berät die Forschenden. Dort wird zum Beispiel diskutiert, welche Forschungsfragen aus Patientensicht relevant sind.
Falls das neue Einweisungsmanagement nachweislich zu einer besseren Gesundheitsversorgung führt, könnte es fortgesetzt und auf weitere Regionen ausgeweitet werden.
Quellen:
Mehr aus der Forschung:
Gibt es bald eine neue Wundmembran?