Pilotprojekt in Österreich: Digitalisierung soll Pflegefachkräfte entlasten
Die Stadt Linz plant, ihre Pflegeheime nach und nach mit neuen digitalen Technologien auszustatten, um die Pflege einfacher, sicherer und attraktiver zu gestalten.
Die aktuellen Herausforderungen in der Pflege sind bekannt: Der Fachkräftemangel hält an, während die Zahl pflegebedürftiger älterer Menschen wächst. Vielerorts wird daher versucht, Pflege- und Betreuungskräfte in ihrem Arbeitsalltag zu entlasten und ihre Berufe für Neueinsteiger attraktiver zu machen. Digitalisierung bietet hier viele Chancen.
Neue Technologien testen
Das hat auch die österreichische Stadt Linz erkannt. Sie startet in einem ihrer Seniorenzentren ein Pilotprojekt, in dessen Rahmen das Pflegepersonal Innovationen testet. Schon länger im Einsatz sind dort Tablets zur Dokumentation, Hilfsmittel zur Sturzerkennung sowie Desorientierten- und Ortungssysteme für Menschen mit Demenz.
Folgendes erproben die Pflegefachkräfte im Rahmen des Projekts:
Ein Pflegedokumentationssystem, bei dem die Pflegekräfte die Informationen einfach in ein Smartphone sprechen können: Aus der Angabe „Frau S. hat eine Tasse Kaffee getrunken und gut gefrühstückt. Blutzucker 120” erstellt eine künstliche Intelligenz (KI) im Dokumentationssystem beispielsweise ein Trink- und Ernährungsprotokoll und vermerkt den Vitalwert. Manuelle Eingaben werden überflüssig. Die KI versteht Dialekte und lernt die Sprechweise der Pflegekräfte.
Ein Sturzerkennungssystem: Ausgestattet ist es mit mehreren Sensoren für ein engmaschiges Monitoring.
Ein smartes Pflegebett: Über mehrere Sensoren erfasst es Gewicht der Patientin oder des Patienten und künftig spezielle Vitalwerte und sendet diese an die Pflegedokumentation.
Telemedizin: Moderne Technologien erleichtern die Kommunikation mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten, sodass diese immer zeitnah informiert sind.
Die Testphasen erstrecken sich über das erste Halbjahr 2024. Im Anschluss werten Forschende die Daten aus. Falls die Ergebnisse positiv sein sollten, plant die Stadt Linz, das Projekt ab 2025 auf weitere Einrichtungen auszuweiten.