Pflegetag 2023: Forderungen für bessere Pflege
Aus Sicht des Deutschen Pflegerats (DPR) besteht dringender Handlungsbedarf, um die Qualität der Pflege zu sichern und die Versorgung zukunftssicher zu gestalten. Im Rahmen des Deutschen Pflegetags in Berlin hat der DPR konkrete Forderungen zusammengefasst.
Christine Vogler, Präsidentin des DPR adressiert die Politik. Sie müsse die Pflege „in den Mittelpunkt des Handelns“ stellen. Das Potenzial der Pflegefachkräfte werde noch nicht ausgeschöpft. Unter anderem nannte sie den Wunsch nach einer verstärkten Akademisierung in der Pflege. Auch die digitalen Möglichkeiten sollten stärker gefördert werden.
Das sind die wichtigsten Forderungen des Deutschen Pflegerats:
Pflegefachkräfte benötigen aus Sicht des DPR mehr Befugnisse. Vor allem in den Bereichen der pflegerischen Diagnostik, Therapie und Betreuung sei ein selbstständiges Arbeiten des Fachpersonals wünschenswert. Dafür ist die zeitnahe Umsetzung der Übertragung von Heilkundetätigkeiten auf Pflegefachkräfte eine Voraussetzung.
In diesem Zusammenhang sei es sinnvoll, für die Berufsbilder – insbesondere Community Health Nurse oder die Schulgesundheitspflege – geeignete Arbeitsplätze zu schaffen.
Durchlässige und bundesweit gültige Pflegebildungsstrukturen sind notwendig. Ein Teilbereich, der ausgebaut werden müsste, sind Weiterbildungsangebote und Studiengänge an Hochschulen.
Grundsätzlich fordert der DPR eine stärkere Beteiligung der Pflege an politischen Entscheidungsprozessen, etwa über Selbstverwaltungsstrukturen im Bund und in den Bundesländern in Form von Pflegekammern.
Für Pflegefachkräfte strebt der DPR ein Einstiegsgehalt von 4.500 Euro im Monat an, das entsprechend der individuellen Qualifikationen und Arbeitsbereichen der Mitarbeitenden aufgestockt wird.
Wichtig sei es zudem, Personalbemessungsverfahren konsequent umzuzusetzen, Bürokratie auf das Nötigste zu reduzieren sowie redundante Kontrollen zu vermeiden.
Für die Anwerbung von Pflegefachpersonen aus dem Ausland wünscht sich der Deutsche Pflegerat eine nachhaltige Begleitung und weniger Bürokratie, damit dem Fachkräftemangel effektiv begegnet werden kann.
Maßnahmen sind gefragt, die Teilzeitbeschäftigte dazu motivieren, ihre Stundenzahl zu erhöhen. Bessere Arbeitsbedingungenbeitragen dazu bei, dass ehemalige Pflegefachkräfte wieder in ihren Beruf zurückkehren.
Quellen
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