Pflege ohne Rückenschmerzen – Hochschule testet Exoskelette
Die Universitätsmedizin Magdeburg hat ein Pilotprojekt gestartet und erprobt zwei Exoskelette im Pflegealltag. Die Forschenden wollen herausfinden, wie gut die moderne Technik Pflegefachkräfte entlasten kann.
Exoskelette sind roboterähnliche Vorrichtungen, die wie ein Korsett am Körper getragen werden. Sie unterstützen und verstärken die körperliche Leistungsfähigkeit des Trägers beziehungsweise der Trägerin, indem sie Bewegungen erleichtern oder zusätzliche Kraft bereitstellen. Bisher werden sie hauptsächlich in der Industrie oder im Handwerk eingesetzt, wenn die Beschäftigten beispielsweise schwere Gegenstände heben müssen. Das ist auch bei Pflegefachkräften der Fall, etwa wenn sie bettlägerige Patienten und Patientinnen betreuen. Die Fachleute der Universitätsmedizin Magdeburg (UMMD) führen daher jetzt ein besonderes Projekt durch: Sie testen zwei Exoskelette in der Praxis und überprüfen, in welchen Arbeitsbereichen sie den größten Nutzen haben könnten.
Technik könnte bald zum Alltag gehören
Es handelt sich um sogenannte passive Exoskelette. Das heißt, sie sind verhältnismäßig leicht und ermöglichen einen großen Bewegungsradius, weil sie ohne schwere Akkus und Motoren auskommen. Die Modelle entlasten vor allem den unteren Rücken, beispielsweise wenn die Pflegefachkräfte Patienten und Patientinnen heben oder umbetten.
Viele Abteilungen sind an diesem Projekt beteiligt: Die Arbeitspsychologie und das Gesundheitsmanagement des Sachgebiets Personalentwicklung begleiten den Testlauf und werden dabei unterstützt vom Personalärztlichen Dienst, der Krankenhaushygiene, der Stabstelle Arbeitssicherheit und der Stabstelle Unternehmensentwicklung.
Es hat einen guten Grund, dass so viele Abteilungen einbezogen sind: Fallen die Ergebnisse positiv aus, sollen weitere Exoskelette angeschafft werden, um das Pflegepersonal zu entlasten.