Online-Plattform klärt über umweltgerechte Medikamentenentsorgung auf
Was sollte mit nicht mehr benötigten Medikamenten passieren? Ein Angebot des Umweltbundesamtes bietet Informationen für Fachpersonal und Verbraucher.
Arzneimittel sind unverzichtbar für die moderne Gesundheitsversorgung. Viele Inhaltsstoffe werden später allerdings vom Körper wieder abgegeben und gelangen unter anderem über Ausscheidungen oder die Dusche – falls sie auf die Haut aufgetragen wurden – ins Abwasser. Hinzu kommt, dass viele Menschen Reste von Medikamenten in der Toilette herunterspülen. Das ist problematisch. Denn Kläranlagen filtern nicht all diese Substanzen heraus. In der Folge gelangen sie in natürliche Gewässer und können Tieren und Pflanzen schaden. Beispielsweise beeinflusst der künstliche hormonelle Wirkstoff der Anti-Baby-Pille (17α-Ethinylestradiol) bereits in sehr niedrigen Konzentrationen die Vermehrungsfähigkeit von Fischen und Amphibien.
Es lässt sich nicht vollständig verhindern, dass Arzneistoffe in den Wasserkreislauf eintreten, aber das Umweltbundesamt möchte die Menge zumindest reduzieren. Mit der neuen
digitalen Informationsplattform zum Thema „Humanarzneimittel und Umwelt“ klärt es Fachleute sowie Bürger und Bürgerinnen auf.
Flyer und Schulungen
Die Internetseite richtet sich also einerseits an Mitarbeitende in Arztpraxen sowie an Apotheken-Teams. Andererseits soll die breite Öffentlichkeit informiert werden. Das Ministerium klärt auf verständliche Weise darüber auf, wie Wirkstoffe aus Medikamenten die Umwelt beeinträchtigen können. Dabei dienen Beschäftigte im Gesundheitswesen als Multiplikatoren, die in ihrem Berufsalltag zusätzlich Informationen weitergeben.
Für die praktische Anwendung stellt das Umweltbundesamt kostenlose Materialien bereit. MFA, PTA und PKA können beispielsweise mehrsprachige Flyer und Postkarten herunterladen, um ihrer Kundschaft den korrekten Umgang mit Medikamenten nach dem Gebrauch zu erläutern. Zusätzlich enthält das Portal spezielle Lehrmaterialien für die Weiterbildung des medizinischen und pharmazeutischen Personals.