Niedersachsen will Pflegeassistenz-Ausbildung auf ein Jahr verkürzen

Das Angebot richtet sich an Menschen, die bereits Erfahrungen in der Pflege gesammelt haben oder eine ähnliche Vorbildung mitbringen – aber noch keinen passenden Berufsabschluss in der Tasche haben. Schon Mitte 2021 hatte das Land Niedersachsen zusammen mit der Bundesagentur für Arbeit angekündigt, die Möglichkeiten für eine verkürzte Ausbildung zur Pflegeassistenz schaffen zu wollen.

Niedersachsen als Vorbild für alle Bundesländer?

Der Vorstoß aus Niedersachsen könnte zum Vorbild für eine bundeseinheitliche Regelung werden. Er zeigt auch, dass die Pflegeausbildung von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich ist – trotz eines Pflegeberufegesetzes für alle. Das gilt besonders für die Pflegeassistenzausbildung.

Dabei sind einheitliche Standards wichtig. Und Pflegeassistenzkräfte werden dringend gebraucht: In der stationären Langzeitpflege machen sie zum Beispiel heute die Hälfte des Pflegepersonals aus und entlasten die Pflegefachkräfte. Unter ihrer Aufsicht können Pflegeassistenten und Pflegeassistentinnen einen Großteil der Versorgung von Pflegebedürftigen  übernehmen. Eine entsprechende Einweisung in die Übernahme der Aufgaben ist Voraussetzung.

Mehr Pflegeassistenz in kurzer Zeit

Da aktuell viele offene Stellen für Pflegefachkräfte wegen des Fachkräftemangels nicht besetzt werden, könnten Pflegeassistenzkräfte (übergangsweise) Abhilfe schaffen. Ihre Ausbildung ist mit aktuell zwei Jahren kürzer als die von Pflegefachkräften. Durch die Verkürzung auf ein Jahr könnten schneller mehr Interessierte ausgebildet werden, die unter Aufsicht erfahrener Pflegefachkräfte definierte Aufgaben übernehmen.