Neue Waffe gegen Krankenhauskeime in Arbeit
Forschende haben eine innovative Methode entwickelt, um Keime zu bekämpfen, die gegen viele Antibiotika resistent sind. Das könnte die Heilung chronischer Wunden verbessern.
Multiresistente Bakterien sind vor allem in Krankenhäusern ein Problem und besonders gefährlich für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Es gibt verschiedene Ansätze, gegen diese Keime vorzugehen. Indische Forschende haben jetzt einen neuen Weg vorstellt, nämlich ein spezielles Nanomaterial mit einer besonderen Eigenschaft: Wenn es mit UV-Licht bestrahlt wird, ändert es seine Wirkungsweise. Deswegen kann es gegen zwei verschiedene Bakterien-Arten eingesetzt werden.
Das neue Nanomaterial lässt sich steuern
Fachleute unterscheiden bei Bakterien zwei grundsätzlich unterschiedliche Typen: Gram-positive und Gram-negative. Beispielsweise der Krankenhauskeim Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) gehört zur Gram-positiven Gruppe. Ein weiteres multiresistentes Bakterium ist Pseudomonas aeruginosa. Dieses zählt jedoch zu den Gram-negativen Erregern. Anders gesagt: Um infizierte Patienten und Patientinnen zu behandeln, wären Wirkstoffe perfekt, die gegen beide Typen helfen. Nach Aussage des Forschungsteams besitzt ihr neues Nanomaterial genau diese Fähigkeit.
Die Wirkmechanismen seien dabei komplett unterschiedlich und könnten nicht parallel ablaufen. Welchen Bakterien-Typ das Material angreift, hängt davon ab, mit welchem Licht die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen es bestrahlen. Vereinfacht gesagt, betätigen sie also einen „Lichtschalter“, um die Attacke gegen die Keime zu steuern.
Das klingt abenteuerlich. In ersten Tests mit Mäusen hat das Nanomaterial aber bereits gezeigt, wie gut es funktioniert. Die Forschenden setzten es bei Tieren mit Wunden ein, die mit MRSA infiziert waren. Die Wunden verschlossen sich nach zehn Tagen vollständig.