Neue Schulungsplattform zum Thema Schlaganfall für Pflegekräfte
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Neue Schulungsplattform zum Thema Schlaganfall für Pflegekräfte

Pflegekräften erleben es, dass Patientinnen oder Patienten in ihrer Gegenwart einen Schlaganfall erleiden. Dann gilt es, schnell zu handeln, da ein Schlaganfall oft lebensbedrohlich ist oder bleibende Schäden verursacht. Aber nicht immer lässt sich die Schwere des Schlaganfalls sofort einschätzen.

Hier kann eine neue Schulungsplattform der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) helfen. Dazu anmelden können sich alle, die eine Ausbildung in einem Gesundheitsberuf abgeschlossen haben und ihren Berufsnachweis hochladen. Am Ende der Schulung erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat von der DSG. 

So funktioniert die Schlaganfall-Einschätzung 

Grundlage des Tools ist eine weltweit etablierte Skala – die National Institutes of Health Stroke Scale (NIHSS) –, die den Schweregrad eines Schlaganfalls anhand eines Punktesystems bemisst. Die Skala erfasst neurologische Defizite nach einem akuten Schlaganfall. Als Vorbild für die deutschsprachige Online-Schulung diente die amerikanische Version der NIH. 

Die Schlaganfall-Skala enthält 11 verschiedene Parameter, für die Punkte zwischen 0 und maximal 4 vergeben werden. Sie umfassen zum Beispiel den Bewusstseinsgrad, das Gesichtsfeld, die Sprache oder die Motorik von Armen, Beinen und Gesicht. 

Hier geht’s zum kostenlosen Schulungsangebot. 

Tipps für Pflegefachkräfte: So erkennen Sie einen möglichen Schlaganfall 

In der Regel treten die Symptome sehr plötzlich auf. Dabei können die Symptome und ihre Stärke, abhängig vom betroffenen Gehirnbereich, sehr unterschiedlich ausfallen. Zu den Anzeichen zählen: 

  • Sehstörungen wie Einschränkungen des Gesichtsfeldes und der räumlichen Wahrnehmung oder Sehen von Doppelbildern 
  • Sprachstörungen wie das Verdrehen von Silben oder Lallen bis hin zum vollständigen Sprachverlust 
  • Sprachverständnisstörungen, bei der die Betroffenen nicht mehr verstehen, was man ihnen sagt. 
  • Lähmung zum Beispiel des Gesichts oder eines Arms und/oder Taubheitsgefühl wie zum Beispiel taube Finger oder Lippen, auch Kribbeln in Armen und Beinen oder plötzliche Schluckbeschwerden. Meist betrifft das nur eine Körperhälfte betroffen. Typisch ist ein herabhängender Mundwinkel. 
  • plötzlich auftretender Schwindel mit Gangunsicherheit 
  • sehr starke Kopfschmerzen, teilweise mit Übelkeit und Erbrechen verbunden 

Besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall, rufen Sie immer sofort den Rettungsdienst! Denn auch wenn die Beschwerden nach wenigen Minuten verschwinden, kann ein weiterer Schlaganfall folgen.

Neue Schulungsplattform zum Thema Schlaganfall für Pflegekräfte

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Fortbildungen für Pflegekräfte
Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.