Neue Leitlinie zur Demenz enthält wichtige Hinweise
Zur Demenz liegen aktualisierte Behandlungsempfehlungen vor. Besonders hilfreich ist eine frühzeitige Diagnose.
Demenz ist in Deutschland weit verbreitet. Derzeit sind etwa 1,6 Millionen Menschen betroffen, und ihre Zahl wird aufgrund der demografischen Entwicklung weiter steigen, da die Wahrscheinlichkeit für eine Demenz-Erkrankung mit zunehmendem Lebensalter wächst.
Eine neue Leitlinie fasst insgesamt 109 Behandlungsempfehlungen für die verschiedenen Demenz-Formen zusammen. Allerdings: Heilbar ist eine Demenz nicht. Es ist lediglich möglich, ihr Fortschreiten zu verzögern und die Lebensqualität für die Betroffenen und ihre Angehörigen länger zu erhalten. Nach Einschätzung der Fachleute funktioniert das umso besser, je früher die Erkrankung erkannt wird. An diesem Punkt können alle Beschäftigten des Gesundheitswesens mitwirken, indem sie bei Kontakten mit Patienten und Patientinnen beziehungsweise Pflegebedürftigen aufmerksam sind und auf eventuelle Veränderungen achten – gerade im Anfangsstadium werden diese von Betroffenen häufig verdrängt.
Der Einstieg in dieses Thema gelingt leichter, wenn Sie darauf verweisen, dass Demenz-Tests in einem höhen Lebensalter routinemäßig Sinn machen. Das senkt bei den Betroffenen oftmals die Hemmschwelle für eine entsprechende Untersuchung.
Frühe Demenz-Symptome erkennen
Diese Anzeichen können ein Hinweis auf eine beginnende Demenz sein.
- Das Kurzzeitgedächtnis funktioniert nicht mehr so gut. An lange zurückliegende Ereignisse erinnern sich die Personen hingegen.
- Konzentrationsprobleme treten auf.
- Der Orientierungssinn lässt nach. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, einen Weg zu finden, der ihnen eigentlich bekannt ist, oder sie wissen plötzlich nicht mehr, wo sie sind.
- Es fällt den Patienten und Patientinnen mitunter schwer, das aktuelle Datum zu benennen.
- Womöglich treten Wortfindungsstörungen auf.
- Auch die Psyche und das Verhalten verändern sich vielfach. Typisch sind Gereiztheit oder sogar Aggressivität. Manche Betroffene sind antriebslos oder ängstlicher.
Wichtig: Bei diesen möglichen Symptomen kann es sich auch um Alterserscheinungen handeln. Eine weiterführende Diagnostik ist jedoch dringend empfehlenswert.
Bessere Diagnose-Möglichkeiten
Etwa 65 Prozent der Demenz-Erkrankungen ist auf Morbus Alzheimer zurückzuführen. Für diese Form empfiehlt die Leitlinie unter anderem, die Rückenmarksflüssigkeit zu untersuchen, um spezifische Biomarker zu bestimmen. Mit dieser Methode ist es möglich, Alzheimer zu diagnostizieren, bevor die Symptome voll ausgeprägt sind.