Neue Erkenntnisse: Akne-Präparate richtig lagern
Enthalten Aknemittel Benzoylperoxid, müssen sie kühl und dunkel gelagert werden, wie eine aktuelle Studie ergeben hat. Denn der Wirkstoff kann sich durch Licht und Wärme zu krebserregendem Benzol zersetzen. Apothekenteams sollten die Ware entsprechend kühlen und zudem ihre Kundschaft darauf hinweisen.
Vier von fünf Jugendlichen leiden in der Pubertät an Akne. Bei einem Teil der Betroffenen bleiben die Probleme bestehen oder treten im Erwachsenenalter erneut auf. Zur Therapie eingesetzt werden hornlösende (keratolytische) und antibiotisch wirkende Substanzen wie beispielsweise Benzoylperoxid. Entscheidend ist jedoch die Lagerung der Präparate, wie eine Studie gezeigt hat.
Das passiert bei falscher Lagerung
Anfang des Jahres alarmierte eine Untersuchung: In Aknemitteln mit Benzoylperoxid wies ein Labor krebserregendes Benzol nach. Durch erhöhte Temperaturen und UV-Bestrahlung hatte sich der Wirkstoff über verschiedene Zwischenstufen in Benzol umgewandelt. Die Substanz kann das Erbgut schädigen und so Krebs auslösen.
Nach Kritik an den unrealistischen Bedingungen der Studie gab es eine neue Untersuchung, die unter normalen Alltagsbedingungen stattfand. Ergebnis: Schon bei Raumtemperatur entstehen zum Teil hohe Benzol-Werte. Das lässt sich durch Kühlung während der gesamten Lieferkette vermeiden. Und auch der Kundschaft zu einer kühlen Lagerung raten.
Wichtig: Geben Sie als PTA oder PKA diesen Hinweis unbedingt an Ihre Kundinnen und Kunden weiter.
Weitere Informationen für die Beratung
Das Peroxid hat verschiedene Wirkungen, über die Sie Betroffene ebenfalls aufklären sollten:
- Benzoylperoxid bleicht, daher nicht auf Augenbrauen, Bart und zu nahe an den Haaren auftragen. Auch Vorsicht bei farbigen Textilien!
- Es trocknet die Haut aus, die sich dadurch schälen kann. Dieser erwünschte Effekt hilft gegen die Akne.
- Anfangs reagiert die Haut mitunter gereizt: Brennen, Juckreiz und Rötungen sind möglich. Sie lassen meist mit der Zeit nach.
- Wichtig: Aknemittel gibt es in unterschiedlichen Konzentrationen. Für Gesicht und empfindliche Haut sind drei- und fünfprozentige Formulierungen gedacht. Zehnprozentige Mittel sind für Brust und Rücken ideal, wo die niedrigeren Konzentrationen oftmals nicht ausreichen.
- In Schwangerschaft und Stillzeit Benzoylperoxid nur nach ärztlicher Rücksprache anwenden.