Neue Empfehlung zu Reiseimpfungen verfügbar
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Neue Empfehlung zu Reiseimpfungen verfügbar

Rechtzeitig vor der Urlaubszeit hat die Ständige Impfkommission (STIKO) ihre Reiseimpfempfehlungen aktualisiert.

Die Zahl der Fernreisen steigt dank der Globalisierung immer weiter an, was die Verbreitung von Krankheiten erleichtert. In ihren überarbeiteten Empfehlungen rät die STIKO daher grundsätzlich zu Reiseimpfberatungen. Sie dienen einerseits dazu, den individuellen Impfstatus zu prüfen und potenzielle Lücken zu schließen. Andererseits sollten Ärzte und Ärztinnen eine ausführliche Anamnese durchführen, sie eine persönliche Risiken-Nutzen-Bewertung ermöglicht. Dazu gehört es auch, die Details der Reise zu erfragen. Denn beispielsweise die Wahrscheinlichkeit für fäkal-oral übertragbare Erkrankungen unterscheidet sich erheblich, ob der Patient oder die Patientin einen Aufenthalt in einem 5-Sterne-Hotel plant oder mit geringem Budget reist.

Impfungen gegen Dengue-Fieber

Ganz neu ist ein Kapitel über das Dengue-Fieber. Wer bislang nicht von einer Infektion betroffen war, muss sich weiterhin nicht impfen lassen, da die Erkrankung nach einem ersten Kontakt mit dem Virus in der Regel milde verläuft. Anders kann es erneuten Erkrankungen aussehen. Infektionsverstärkende Antikörper können zu lebensgefährlichen Beschwerden führen. Die STIKO empfiehlt daher für Personen, die in Risikogebiete reisen, den Impfstoff Odenga, und zwar zwei Dosen für alle Menschen ab einem Alter von vier Jahren.

Weitere Aktualisierungen

Darüber hinaus hat die STIKO in folgenden Bereichen Informationen hinzugefügt oder angepasst:

  • Es gibt neue Verbreitungskarten zu Influenza, Japanischer Enzephalitis, Tick-borne encephalitis und Tollwut
  • In der Ländertabelle wurden ebenfalls die Daten aktualisiert zu Dengue, Japanischer Enzephalitis, Tick- borne encephalitis und Tollwut
  • Die Epidemiologie haben die Fachleute angepasst für Cholera, Hepatitis A, Hepatitis B, Meningokokken und Typhus

Tipps für MFA

Besprechen Sie mit der ärztlichen Leitung, ob der Wunsch besteht, das Thema Reiseimpfberatung aktiv zu bewerben. Das gilt besonders für den Bereich der hausärztlichen Versorgung. Hinweis: Da Reisen ins Ausland nicht zwingend erforderlich sind, handelt es sich bei den dafür notwendigen Impfungen um Individuelle Gesundheitsleitungen (IGeL).

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Übersicht:

Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.