Musik reduziert Schmerzen bei Säuglingen

Das Schmerzempfinden Neugeborener haben Fachleute lange unterschätzt - bis hin zur Vorstellung, sie würden gar keine Schmerzen spüren. Inzwischen weiß man es besser: Die kleinen Patientinnen und Patienten reagieren unter Umständen sogar sensibler als Erwachsene. Umso wichtiger ist es, dass MFA in Praxen für Kinder- und Jugendmedizin wissen, wie sie die Jüngsten beruhigen können – eine US-amerikanische Studie hat neue Erkenntnisse erbracht.

Musik als Medizin

Die Forschenden analysierten das Schmerzempfinden von 100 gesunden, im Schnitt zwei Tage alten Neugeborenen. Diesen entnahmen sie für das Screening nach einem Lanzettenstich etwas Blut aus der Ferse. Vor dem Piks erhielten alle Säuglinge zur Schmerzlinderung eine Zuckerlösung. 54 Babys spielten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler über ein Smartphone zusätzlich ein Wiegenlied vor. Sie begannen damit schon 20 Minuten vor der schmerzhaften Prozedur. Dabei zeigte sich: Die beruhigende Musik trug zur Schmerzlinderung bei.

Tipps für MFA

Nutzen Sie diese Ergebnisse in der Praxis:

• Spielen Sie Säuglingen – nach Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt – entspannende Musik über Ihr Smartphone vor. In der Studie verwendeten die Forschenden das Stück „Deep Sleep“ aus „Bedtime Mozart: Klassische Schlaflieder für Babys“.
• Falls das nicht möglich sein sollte, scheuen Sie sich nicht, beispielsweise leise ein Schlaflied zu singen oder zu summen – oder Sie bitten den Vater oder die Mutter, ihrem Kind vor der Behandlung etwas vorzusingen.
• Die Studie bezog sich nur auf Säuglinge. Sie können jedoch auch bei älteren Kindern testen, inwiefern Musik auf sie eine beruhigende Wirkung hat – die Methode hat keine unerwünschten Nebenwirkungen.