Modellprojekt zur Entlastung der Notaufnahmen
In Berlin versuchen Mitarbeitende der DRK Kliniken Berlin Köpenick über einen neuen Ansatz Patienten und Patientinnen besser zu verteilen.
Die DRK Kliniken Berlin Köpenick haben das Konzept zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin (KV Berlin) entwickelt. Das Modellprojekts mit dem Titel „DispoAkut“ hat das Ziel, Patienten und Patientinnen besser und schneller zu versorgen, indem Bagatellfälle an den ambulanten Sektor weitergeleitet werden. Denn viele Menschen suchen eine Notaufnahme auf, obwohl eine Behandlung in einer Praxis ausreichend wäre – sie binden erhebliche Kapazitäten.
So funktioniert das Modellprojekt
Im Rahmen von DispoAkut werden Patienten und Patientinnen, die selbstständig in die Notaufnahme kommen, zunächst von speziell ausgebildetem medizinischen Fachpersonal gesichtet und befragt. Kommen die Fachkräfte zu dem Schluss, dass auf eine Behandlung im Krankenhaus verzichtet werden kann, prüfen sie über ein spezielles Tool, ob es am gleichen Tag freie Termine in einer der angeschlossenen Arztpraxen auf dem Klinikgelände gibt. Die Abfrage über die Nummer des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116117 entfällt. Gibt es keinen freien Termin, bleiben die Patienten und Patientinnen in der Zentralen Notaufnahme und werden dort behandelt. Dieses direkte Vermittlungssystem entstand als eine Lehre aus dem Vivantes Klinikum am Friedrichshain, wo das Projekt bereits seit Dezember 2023 läuft.
Das Modellprojekt ist zunächst für ein Jahr ausgelegt. Wenn es sich als tragbar herausstellt und tatsächlich zu einer Entlastung der Notaufnahmen führt, möchte die KV es auf weitere Notaufnahmen in Berlin ausweiten.
Die beteiligten Praxisteams müssen sich dementsprechend auf zusätzliche Patienten und Patientinnen beziehungsweise kurzfristige Terminanfragen einstellen. Derzeit ist unklar, ob auf Sicht weitere Praxen in das System eingebunden werden sollen.