Mehr Männer für die Pflege: Neue Broschüre soll helfen
Über 80 Prozent der Pflegekräfte in Deutschland sind Frauen. Das Projekt “MoMeDoCare” will mehr Männer für die Pflege gewinnen und hat dazu eine Broschüre veröffentlicht, mit hilfreichen Infos und Tipps für die Personalabteilungen.
Die Abkürzung „MoMeDoCare” steht für das Projekt "Modern Men DoCare – mehr Männer für die Pflege von morgen", das im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums eine Broschüre veröffentlicht hat. Sie soll dabei unterstützen, durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit, verstärktes Recruiting und besseres Personalmanagement mehr Männer für den Pflegeberuf zu gewinnen.
Die Broschüre richtet sich vor allem an ambulante Pflegedienste, stationäre Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser. Falls Sie als Pflegefachkraft in übergeordnete Aufgaben eingebunden sein sollten, können Sie einige Tipps direkt anwenden. Weisen Sie gegebenenfalls auch Vorgesetzte auf die Broschüre hin – Recruiting ist Teamsache. Denn alle profitieren davon, wenn offene Stellen besetzt werden.
Tipps für mehr Männer im Pflegeberuf
Die Broschüre nimmt Klischees und Vorurteile des Berufsbilds unter die Lupe und nennt unter anderem folgende Tipps für mehr Männer in der Pflege:
- Stellenanzeigen: Diese gilt es, genderneutral zu texten – raus mit veralteten Formulierungen wie “Krankenschwester”. Stellenanzeigen sollten so ausgerichtet sein, dass sie Männer verstärkt ansprechen, etwa durch konkrete Fort- und Weiterbildungen.
- Die Webseite der Einrichtung sollte sprachlich überarbeitet und durch eine passende Bildsprache aufgefrischt werden. Veranstaltungen können den Pflegeberuf gezielt Männern näherbringen.
- Werbe- und Aufklärungskampagnen sprechen fokussiert männliche Zielgruppen an, zum Beispiel Jungen im Schulalter, junge Männer in der Berufsfindung oder Studienabbrecher.
- Das Personalmanagement sollte aktiv steuern und die Pflege-Teams nach Möglichkeit ausgewogen mit Frauen und Männern besetzen. Mentoring-Programme und regelmäßige Einzelgespräche können zudem die Arbeitszufriedenheit erhöhen.
- Werbeprämien können dafür sorgen, dass Sie als Pflegefachkraft ebenfalls neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anwerben.
- Neue Pflegefachkräfte können zudem eine Willkommensprämie erhalten. Diese wird mit Flyern, Plakaten und Beiträgen auf der Betriebswebseite aktiv beworben.
Die Broschüre liefert Ihnen als Pflegefachkraft weitere Informationen und Tipps, die Sie in Ihren Teams und Abteilungen einbringen können – für mehr Männer in der Pflege und gegen den Personalnotstand und die hohe Arbeitsbelastung.
Quellen:
Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.
