Mehr FSME-Fälle durch Zeckenstiche
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) breitet sich in Deutschland aus. Fachleute raten zur Impfung in Risikogebieten – der Winter ist dafür ein guter Zeitpunkt.
In diesem Jahr verzeichnete das Robert Koch-Institut bis Ende Oktober bundesweit 582 FSME-Fälle, was einer Zunahme von etwa 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Umso wichtiger ist es, auf die Möglichkeit einer Schutzimpfung zu verweisen.
FSME wird durch Viren verursacht, die in der Regel durch Zeckenstiche zum Menschen gelangen. Die Krankheit kann Entzündungen der Hirnhäute, des Gehirns und des Rückenmarks auslösen. Ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht insbesondere in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit kurzem auch im südöstlichen Brandenburg. Vereinzelte Risikogebiete finden sich zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Klimatische und ökologische Faktoren beeinflussen die Aktivität und den Lebenszyklus der Zecken sowie die Populationen ihrer Wirtstiere. Der Klimawandel könnte daher zu einer weiteren Ausbreitung von FSME beitragen, weil er die Lebensbedingungen für Zecken verbessert und ihre Aktivitätsperiode verlängert.
Impfschutz im Detail
Die Ständige Impfkommission (STIKO) spricht eine Impfempfehlung für alle Personen aus, die in Risikogebieten leben oder sich dort aufhalten und möglicherweise mit Zecken in Kontakt kommen. Besonders gefährdet sind also Personen, die sich viel im Freien aufhalten, weil sie beispielsweise wandern, campen, Pilze sammeln oder Outdoor-Sport betreiben.
Um einen vollständigen Impfschutz gegen FSME aufzubauen, sind drei Impfdosen notwendig. Die zweite Impfung erfolgt ein bis drei Monate nach der ersten, die dritte Dosis wird nach weiteren fünf bis zwölf Monaten verabreicht. Auffrischungsimpfungen werden je nach Altersgruppe in Abständen von drei bis fünf Jahren empfohlen. Wer jetzt mit dem Impfzyklus startet, hat mit Beginn der Zeckensaison bereits die zweite Dosis erhalten.
Tipps für MFA, PTA und PKA
Vor allem in Risikogebieten gilt es, auf einen Impfschutz zu achten. PTA und PKA sollten Kunden und Kundinnen auf diese Möglichkeit hinweisen, wenn diese Zecken-Repellents kaufen. MFA können in der Arztpraxis Patienten und Patientinnen beispielsweise durch Aushänge aufklären.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) stellt ein Plakat zur Verfügung, auf dem unter anderem die Risikogebiete eingezeichnet sind.
Quellen:
Erfahren Sie hier mehr über die möglichen Folgen eines Zeckenstichs.
Folgen eines Zeckenstichs