Mehr ausländische Pflegefachkräfte für Thüringen
Ein neues Pilotprojekt startet: Auszubildende aus El Salvador sollen die Pflegebranche in Thüringen verstärken.
Nach Angaben der Landesregierung arbeiten in Thüringen aktuell mehr als 2.600 ausländische Pflegefachkräfte in der Gesundheits- und Krankenpflege sowie Altenpflege. Der Bedarf ist jedoch weitaus größer. Fachleute schätzen, dass bis zum Jahr 2035 mindestens 15.000 zusätzliche Beschäftigte in der Branche benötigt werden. Das bezieht sich zum einen auf Pflegefachkräfte, zum andere auf Ärzte und Ärztinnen. Um zumindest die Lücke in der Pflege zu verkleinern, forciert das Gesundheitsministerium die Anwerbung aus dem Ausland. Nach Vietnam steht nun El Salvador im Fokus der Bemühungen.
Auszubildende und Fachkräfte aus Vietnam
Anders als viele andere Regionen hat das Bundesland Thüringen bislang viele Menschen mit Migrationshintergrund nach Deutschland geholt, die erst hier ihre Ausbildung absolvieren. Das hat den großen Vorteil, dass die neuen Mitarbeitenden den gleichen Kenntnisstand haben wie ihre deutschen Kollegen und Kolleginnen – Pflegekräfte mit Migrationshintergrund, die ihre Ausbildung im Heimatland absolviert haben, brauchen meistens eine längere Einarbeitungszeit, weil sich in vielen Ländern die Aufgaben in der Pflege von den Tätigkeiten in Deutschland unterscheiden.
In der Zusammenarbeit mit Vietnam beschreitet das Landesgesundheitsministerium nun parallel einen zweiten Weg: Es laufen Verhandlungen, die Pflegeausbildung an den Schulen in Vietnam anzupassen. Dadurch wäre es möglich, die Abschlüsse problemlos auch bei uns anzuerkennen. Beispielsweise gibt es in Vietnam keinen eigenständigen Ausbildungsgang Altenpflege. Das soll sich ändern. Ziel ist, dort Pflegefachkräfte auszubilden, die nahtlos in Deutschland in den unterschiedlichen Bereichen arbeiten können, also sowohl in der Altenpflege als auch in der Gesundheits- und Krankenpflege.
Nachwuchskräfte aus El Salvador
Mit El Salvador hat Thüringen jetzt ebenfalls eine enge Zusammenarbeit begonnen. 13 junge Menschen haben Verträge mit hiesigen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen geschlossen, koordiniert vom Land. Sie werden in Deutschland zu Pflegefachkräften in der Gesundheits- und Krankenpflege ausgebildet.
Das Land unterstützt die Arbeitgeber nicht nur mit Know-how und Kontakten, sondern auch finanziell. Jeden Ausbildungsplatz für eine ausländische Pflegekraft bezuschusst es mit 5.000 Euro.