Medikamentenmangel im Winter: Tipps für Apotheken

Laut ABDA sind bereits jetzt, zum Start der Erkältungs- und Grippe-Saison, viele Medikamente nicht verfügbar. Ein Mangel herrscht aber nicht nur bei saisonal besonders nachgefragten Produkten, sondern auch bei weiteren Arzneimittelgruppen. Unter anderem verzeichnen Fachleute Lieferengpässe bei Insulinen sowie Schmerz- und Betäubungsmitteln. 

Für PTA und PKA in Apotheken führt diese Situation zu einem großen Arbeitsaufwand. Sie suchen für ihre Kunden und Kundinnen nach Alternativen, was nicht immer gelingt. Teilweise müssen die Patienten und Patientinnen daher erneut in der Arztpraxis vorstellig werden. Ihren Unmut äußern die Betroffenen oftmals in der Apotheke.  

So können Sie als PTA oder PKA am besten mit dieser Situation umgehen: 

• Kommunizieren Sie offen, dass bei dem verschriebenen Präparat Lieferengpässe bestehen. 
• Nehmen Sie bei Bedarf Kontakt mit der Arztpraxis auf, um ein neues E-Rezept ausstellen zu lassen, beispielsweise bei Abweichungen in der Darreichungsform. 
• Beziehen Sie den jeweiligen Kunden oder die Kunden in diesem Prozess mit ein und erklären, welche Änderungen vorgenommen werden und warum sie ein neues E-Rezept benötigen. 
• Hinweis: Wenn der Patient oder die Patientin ein E-Rezept innerhalb von 28 Tagen vorlegt, können Sie das Medikament bei Engpässen auch später aushändigen. Dafür vermerken Sie im Abgabedatensatz bei den Rezeptänderungen die Gründe für die Fristüberschreitung, um einen Regress zu vermeiden. 
• Kann die Belieferung jedoch erst nach 100 oder mehr Tagen erfolgen, muss der Arzt oder die Ärztin an neues E-Rezept ausstellen. 
• Grundsätzlich ist es wichtig, mit dem Kunden oder der Kundin zu besprechen, ob bei chronischen Erkrankungen genügend Vorräte vorhanden sind, die eine spätere Arzneimittellieferung erlauben – andernfalls müssen die Betroffenen gemeinsam mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin nach einer Lösung suchen.