Karriereziel: Assistenz der ärztlichen Praxisleitung
Sie sind eine ausgebildete MFA und interessieren sich zudem für betriebswirtschaftliche Themen und für Verwaltungsaufgaben? Dann sollten Sie darüber nachdenken, sich weiterzubilden, um auf der Karriereleiter nach oben zu klettern.
In einer Arztpraxis gibt es mehrere Aufgabenbereiche, die über die Arbeit einer durchschnittlichen MFA hinausgehen. Besonders erfahrene Mitarbeitende können zum Beispiel als sogenannte Erstkraft jüngere Kollegen und Kolleginnen anleiten oder eventuelle Konflikte mit Patienten und Patientinnen lösen. Beliebt ist auch die Fortbildung zur Praxismanagerin, die viele übergeordnete organisatorische Aufgaben übernimmt.
Die Assistenz der ärztlichen Praxisleitung ist im Vergleich weniger verbreitet und noch nicht so bekannt. Sie kann aber erheblich dazu beitragen, Ärzte und Ärztinnen zu entlasten. Gleichzeitig ist sie ein ideales Bindeglied zum Team. Wenn Sie sich als MFA solch einen Berufsweg vorstellen können, sollten Sie das Thema bei der Praxisleitung ansprechen. Eventuell ist eine Unterstützung möglich, damit Sie die erforderlichen Qualifikationen erwerben – im Gegenzug können Sie anbieten, sich für einen festgelegten Zeitraum an die Praxis zu binden.
Wenn Sie bereits eine Ausbildung zur MFA absolviert haben, können Sie ein berufsbegleitendes Studium anschließen, beispielsweise Gesundheitsmanagement. Ihr Gehalt wird sich mit der neuen Position dementsprechend deutlich erhöhen. Die Details können Sie mit der Praxisleitung aushandeln. Das Gehalt hängt auch vom Wohnort ab sowie von der Arbeitsmarktsituation – je dringender Ihr Chef oder Ihre Chefin Sie braucht, desto besser ist Ihre Verhandlungsposition.
Was macht die Assistenz einer Praxisleitung?
Die genauen Aufgabenbereiche, die Sie als Assistenz übernehmen, stimmen Sie mit der Praxisleitung ab. Dabei ist es sinnvoll, proaktiv Themengebiete zu benennen, für die Sie sich besonders interessieren, beziehungsweise von denen Sie wissen, dass Ihr Chef oder Ihre Chefin hier dringend Entlastung benötigt.
Das sind mögliche Aufgabenbereiche für eine Assistenz der Praxisleitung:
- Monitoring der relevanten Kennzahlen der Praxis, etwa Umsätze pro Arzt oder Ärztin oder pro Patient beziehungsweise Patientin, Zahl der Neupatienten, Zahl der IGeL pro Monat, Häufigkeit von Zuweisungen anderer Praxen
- Verwaltungsaufgaben, wie Unterlagen für die Steuer vorbereiten, die Kommunikation mit Behörden oder Krankenkassen übernehmen, so weit dies rechtlich möglich ist
- Suche neuer MFA (Recruiting) und Integration neuer Kollegen und Kolleginnen
- Als Bindeglied zwischen Leitung und Praxisleitung fungieren und beispielsweise Entscheidungen der Praxisleitung erläutern oder Sorgen und Nöte aus dem Team einsammeln, um sie mit der Praxisleitung zu besprechen
- Organisation von Team-Besprechungen, Mitarbeitenden-Events und Ähnlichem
Das Monitoring der Zahlen ist ein besonders wichtiger Aspekt, der betriebswirtschaftliches Grundwissen voraussetzt. Denn wenn Sie als Assistenz die Entwicklung der Praxis im Blick haben, sieht die Praxisleitung, in welchen Bereichen Änderungsbedarf besteht. Das trägt insgesamt zu einer besseren Bilanz bei – und finanziert so indirekt Ihr Gehalt.