Industrieverband fordert mehr Telemonitoring
 - Arztpraxis

Industrieverband fordert mehr Telemonitoring

Der Industrieverband Spectaris hat ein Positionspapier veröffentlicht. Er plädiert dafür, Telemonitoring auf weitere Indikationen auszuweiten, aber das ist noch nicht alles. Neue Angebote sollen so schneller umgesetzt werden. Was heißt das im Einzelnen?

Im Industrieverband Spectaris sind etwa 400 Unternehmen aus den Bereichen Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik zusammengeschlossen. Jetzt hat der Verband gefordert, besser zu nutzen, welche Potenziale das Telemonitoring für das Gesundheitssystem bietet.
 

Konkret schlägt Spectaris vor:

  • Telemonitoring für mehr Indikationen anzubieten als bislang und im Idealfall indikationsübergreifend einzuführen.
  • Für Telemonitoring eine Position im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) zu schaffen. Auf diese Weise bekämen die Praxen einen Anreiz, ihr Angebot in diesem Bereich auszubauen.
  • Telemonitoring müsse zudem im Sozialgesetzbuch gesetzlich verankert werden. Damit wäre ein Versorgungsanspruch durch die gesetzlichen Krankenkassen gesichert.
  • Neue Angebote beziehungsweise Indikationen sollten genauso schnell geprüft und umgesetzt werden können, wie es bei digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA), also Apps auf Rezept, der Fall sei.

Auch Sicht von Spectaris stellt Telemonitoring eine gute Möglichkeit dar, die Versorgungsqualität zu sichern oder sogar zu verbessern. Es stellt einen wichtigen Baustein der Digitalisierungsstrategie der Bundesregierung dar.
 

Das sind die wichtigsten Vorteile des Telemonitorings:

  • Es ermöglicht einen flächendeckenden und bezahlbaren Zugang zur Gesundheitsversorgung für alle Patienten und Patientinnen. Die Problematik der regional ungleichen Verteilung wird verringert.
  • Das medizinisch-pflegerische Personal wird entlastet, was die Attraktivität der entsprechenden Berufe erhöhen könnte.
  • Die Akzeptanz der Digitalisierung wird beschleunigt. Das könnte zur Folge haben, dass weitere digitale Angebote wie die elektronische Patientenakte schneller angenommen würden.
Industrieverband fordert mehr Telemonitoring
Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.