Hohe Belastungen für Pflegekräfte
Die Zahl der durchschnittlichen Fehltage von Pflegenden ist wieder gestiegen. Auffällig hoch sind die Ausfälle durch psychisch bedingte Erkrankungen bei Beschäftigten in der Altenpflege.
Der Dachverband der betrieblichen Krankenkassen (BKK) hat aktuelle Zahlen zur gesundheitlichen Situation von Pflegekräften veröffentlicht. Demnach sind die durchschnittlichen Krankheitstage im Jahr 2023 auf 30,4 Tage gestiegen – im Vorjahr waren es 29,7 Tage. Noch deutlicher wird die Entwicklung bei einem Vergleich mit dem Jahr 2016, in dem Pflegekräfte im Durchschnitt an nur 22 Tage von der Arbeit fernbleiben mussten. Besonders alarmierend sieht die Situation in der Altenpflege aus, wo Pflegekräfte im Jahr 2023 im Schnitt mehr als 39 Krankheitstage aufwiesen – ein deutlicher Kontrast zum berufsübergreifenden Durchschnitt von 22,4 Tagen.
Hohe psychische Belastungen
Pflegeberufe zählen seit langem zu den Tätigkeitsfeldern mit den häufigsten Arbeitsausfällen aufgrund psychischer Erkrankungen. Die Daten zur Arbeitsunfähigkeit belegen, dass die mentalen Belastungen sowohl in der Altenpflege als auch in der Gesundheits- und Krankenpflege in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich zugenommen haben.
Zwischen 2016 und 2023 verzeichnete die Altenpflege einen Anstieg der psychisch bedingten Krankheitstage um fast die Hälfte (46,3 Prozent) auf 8,1 Tage pro Person. Im gleichen Zeitraum erhöhten sich die Werte in der Gesundheits- und Krankenpflege um circa 44 Prozent auf 5,8 Tage für die einzelnen Mitarbeitenden.
Fachleute verwundert das nicht. Denn neben der physischen Anstrengung birgt der Pflegeberuf oft eine enorme emotionale Belastung. Erschwerend kommen in vielen Fällen prekäre Arbeitsbedingungen hinzu, allen voran der Fachkräftemangel. Überstunden und eine schlechte eine Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben durch Schichtdienste erhöhen den Stresspegel der Pflegenden zusätzlich.
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Quellen:
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