Hautverletzungen nach einer Strahlentherapie behandeln
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Hautverletzungen nach einer Strahlentherapie behandeln

Forschende haben ein Acetylsalicylsäure-haltiges Hydrogel entwickelt, das langfristig die Behandlung von Wundinfektionen nach einer Strahlentherapie verbessern soll.

Eine Krebsbehandlung stellt oftmals eine große Herausforderung für das klinische Wundmanagement und die Pflege dar. Denn viele Betroffene erleiden durch eine Bestrahlung schmerzhafte Hautverletzungen, die zudem ein hohes Risiko für Infektionen und chronische Entzündungen mit sich bringen. US-Forschende haben jetzt ein neues Hydrogel vorgestellt, welches die Heilungschancen verbessern soll. 

Neuer Wundverband in Aussicht 

Die meisten Menschen, die sich wegen Krebs einer Strahlentherapie unterziehen, erleiden strahlenbedingte Hautverletzungen, die Rötungen, Schmerzen, Geschwüre, Nekrosen und Infektionen umfassen können. Es gibt nur wenige Behandlungsmöglichkeiten für diese Wunden, wobei die gängigsten Methoden das Débridement (chirurgische Entfernung der geschädigten Haut) und die hyperbare Oxygenierung (Einwirkung von reinem Sauerstoff in einer Umgebung mit Überdruck) sind. 

Zunehmend werden auch Wundauflagen aus Hydrogelen eingesetzt, da sie leicht anzulegen sind und eine feuchte Umgebung für die Heilung bieten, die dem Körperinneren ähnelt. Dabei gelten bestimmte Hydrogele (auf Glykopeptidbasis) also besonders vielversprechend: In Labor- und Tierstudien haben die Nanofaserstrukturen unter anderem das Zellwachstum gefördert. Die Forschenden haben jetzt zusätzlich Acetylsalicylsäure als entzündungshemmendes Medikament in das Hydrogel eingebracht, um einen multifunktionalen Wundverband für strahleninduzierte Hautverletzungen zu schaffen. 

Positive Ergebnisse 

In Labortests zeigte sich, dass der neue Wundverband tatsächlich Entzündungen verringerte, ohne das Zellwachstum zu beeinträchtigen. In Mäusemodellen stellten die Forschenden außerdem fest, dass eine dreiwöchige Behandlung der Wunden mit dem Hydrogel die akuten Verletzungen verringerte und die Heilung beschleunigte. 

Weitere Studien sollen folgen, um den neuen Wundverband so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen. 

Hautverletzungen nach einer Strahlentherapie behandeln

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Wundversorgung in der Pflege
Die Autorin Dr. Christine von Reibnitz
Dr. Christine von Reibnitz, Referentin Gesundheitspolitik und Krankenkassenmanagement

Dr. von Reibnitz ist promovierte Gesundheitswissenschaftlerin und Hochschuldozentin im Bereich des Gesundheitsmanagement. Seit 2013 ist sie bei Dr. Ausbüttel zuständig für den Bereich Krankenkassenmanagement und Expertin für die Themen Abrechnung und Recht.