Hausarztzentrierte Versorgung verringert Diabetes-Komplikationen
Wer als gesetzlich Krankenversicherter an Diabetes leidet, sollte an der Hausarztzentrierten Versorgung teilzunehmen. Sie senkt das Risiko für Folgeerkrankungen und Komplikationen. Was MFA zu diesem Thema wissen sollten.
Wirkt es sich auf den Verlauf der Erkrankung aus, wenn Menschen mit Diabetes an der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) teilnehmen? Dieser Fragestellung sind Wissenschaftlerinnen aus Frankfurt nachgegangen. Das Ergebnis ihrer Studie: Gesetzlich Versicherte, die das Hausarztmodell in Anspruch nahmen, hatten ein deutlich niedrigeres Risiko für sieben von acht typische Diabetesfolgen. Dabei war es egal, ob die Patientinnen und Patienten an Typ 1- oder an Typ 2-Diabetes erkrankt waren.
Studie betrachtet Entwicklung innerhalb von zehn Jahren
Bei der Hausarztzentrierten Versorgung koordinieren der Hausarzt oder die Hausärztin alle Behandlungsschritte für die Patientinnen und Patienten. So sollen Fehl- und Überversorgungen vermieden werden. Für Versicherte und Hausarztpraxen ist die Teilnahme an dem Modell freiwillig und kostenlos.
Diabetesfolgen durch HZV deutlich reduziert
Das Ergebnis der Studie: Eine Teilnahme an der HZV verringert Langzeitkomplikationen bei Diabetes-Vorerkrankung. Fast alle Diabetes-Folgeerkrankungen traten zum Teil signifikant reduziert auf:
- Amputation: –20,3 Prozent
- Herzinfarkt: –14,9 Prozent
- Blindheit: –11,8 Prozent
- Dialyse: –10,1 Prozent
- Schlaganfall: –9,9 Prozent
- Koronare Herzkrankheiten: –9,4 Prozent
- Mortalität: –2,9 Prozent.
Risiko für Diabetisches Fußsyndrom sinkt ebenfalls
Patientinnen und Patienten, die an der HZV teilnehmen, leiden zudem seltener an einem Diabetischen Fußsyndrom. Dadurch sinkt auch Zahl an Amputationen infolge einer Diabeteserkrankung.
Das Diabetische Fußsyndrom ist eine häufige Folgeerkrankung von Diabetes. Es zeigt sich durch eitrig entzündete Wunden unter den Füßen und an den Zehen. Die Entzündungen werden oft chronisch und die Wunden sind schwer zu pflegen, weil sie in Kombination mit einer verminderten Wundheilung tief ins Gewebe eindringen können. Im schlimmsten Fall droht eine Sepsis oder die Amputation des betroffenen Zehs, Fußes oder Unterschenkels.
Quellen:
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Diabetisches Fußsyndrom – optimal versorgt