Handlungsleitfaden gibt Tipps für die ambulante Pflege
Viele Pflegedienste kämpfen mit dem Fachkräftemangel und mit finanziellen Problemen. Eine Studie zeigt auf, wie die Arbeit besser organisiert werden könnte, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Wie kann die ambulante Pflege besser organisiert werden? Das Bundesministerium für Gesundheit hatte zu diesem Thema eine Studie in Auftrag gegeben. Umgesetzt wurde sie vom unabhängigen IGES Institut. Die Fachleute überprüften die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen. Außerdem nahmen sie neue Ansätze zum Thema Arbeitsorganisation und Vernetzung unter die Lupe und bezogen innovative Technologien mit ein. Zusätzlich befragten sie Pflegedienste und Kostenträger zu ihren Erfahrungen.
Das Ergebnis ist ein Handlungsleitfaden. Er soll ambulanten Pflegediensten dabei helfen, vorhandene Ressourcen besser einzusetzen. Insgesamt sind 55 Tipps zusammengekommen. Eine wichtige Rolle spielt zum Beispiel die Digitalisierung.
Praktische Ansätze aus dem Handlungsleitfaden
Ein großer Teil der aufgelisteten Tipps hat das Ziel, die Arbeitsabläufe und die Personalplanung zu verbessern und die Touren für die häusliche Pflege effizienter zu gestalten. Einige Beispiele:
Pflegedienste könnten versuchen, Sonderparkrechte zu beantragen, um Zeit für eine unnötige Parkplatzsuche oder lange Fußwege zu vermeiden.
E-Bikes können eine Alternative für den innerstädtischen Raum sein. Manche Kommunen bezuschussen sogar die Anschaffung.
Apps sind eine gute Unterstützung für die digitale Pflegedokumentation. Im Idealfall werden alle Eingaben direkt in eine Software übernommen und stehen ohne Nachbearbeitung dem ganzen Team zur Verfügung.
Andere Apps bieten die Möglichkeit, sich niedrigschwellig mit Angehörigen auszutauschen.
Die Erfahrung zeigt: Pflegefachkräfte sind zufriedener, wenn sie den Tourenplan mitgestalten dürfen. Bei einer IT-gestützten Tourenplanung sollten sie daher geschult werden, um das Tool zu verstehen und Eingaben machen zu können.
Eine übergreifende Idee ist der Aufbau einer digitalen Plattform, auf der sich die Akteure austauschen und ihre Vernetzung verbessern können. Dazu gehört auch der Pooling-Gedanke, also Pflegeleistungen besser bündeln zu können. Das IGES weist aber auch darauf hin, dass es für solche Vorschläge zum Teil nötig sei, die gesetzlichen Rahmenbedingungen der jeweiligen Länder anzupassen.
Die meisten Tipps lassen sich aber ohne Gesetzesänderungen umsetzen. Hier geht es direkt zum Handlungsleitfaden.
Quellen:
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Tipps für Pflegekräfte