Forschung: Plasmatechnologie für die Wundbehandlung
Das tragbare Gerät „MobiPlas“ bietet neue Möglichkeiten für die mobile Therapie von Hauterkrankungen und chronischen Wunden.
Unter bestimmen Voraussetzungen kann eine Kaltplasma-Behandlung als wirksames Verfahren bei chronischen Wunden eingesetzt werden. Diese Therapieform fördert den Wundheilungsprozess und kann den Wundverschluss von langwierigen chronischen Wunden unterstützen. Durch die komplexe Technik beschränkt sich die Anwendung bislang jedoch auf spezielle Zentren und Kliniken.
Das könnte sich ändern: Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP) hat mit „MobiPlas“ jetzt ein Gerät vorgestellt, das die medizinische Anwendung von Kaltplasma weiterentwickelt. Das kompakte System ist tragbar und lässt sich unabhängig von stationären Strom- und Gasanschlüssen einsetzen, was neue Möglichkeiten in der ambulanten Medizin eröffnet.
„MobiPlas“ arbeitet mit Argon als Trägergas und verfügt über einen wiederbefüllbaren Stahltank, der für zehn Minuten Betrieb ausreicht – ideal für typische Behandlungszeiten. Die Stromversorgung erfolgt über eine Powerbank, also eine spezielle Form des Akkus, während eine integrierte Steuereinheit die Hochspannungserzeugung und den Gasfluss automatisch reguliert.
Sicherheit steht dabei im Vordergrund: Das Gerät erfüllt alle Standards für medizinische Plasmageräte. Die Ozonwerte bleiben unter den zulässigen Grenzwerten, und die Temperatur des Plasmajets erreicht maximal 40 Grad Celsius, was als optimal für den Einsatz bei der Wundbehandlung gilt. Elektrische Ströme, die auf den Körper übergehen könnten, liegen weit unterhalb der Sicherheitsgrenzen.
Auf dem Weg zur Marktreife
Das Gerät muss allerding noch verbessert werden, bevor es eine Marktzulassung erhält. Denn während einer Testreihe mit dem Prototyp traten kleinere technische Herausforderungen auf, etwa Stromschwankungen, weil sich Bauteile erwärmten. Nach Aussage der Forschenden sind Lösungen aber bereits in Sicht.
Das INP sieht großes Potenzial für die kommerzielle Nutzung des Geräts, da „MobiPlas“ mobil eingesetzt werden könne und leicht zu handhaben sei. Aktuell sucht das Institut nach Industriepartnern.
Quellen
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