Forschung: Dieses Verbandmaterial lässt sich besonders gut ablösen
Ein Team der Universität Freiburg hat ein neues Klebesystem zur Wundversorgung entwickelt und bereits zum Patent angemeldet. Seine Haftung hängt von der Temperatur ab.
Vorgestellt wurde der innovative Ansatz von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Universität Freiburg. Sie haben als Klebstoff für Wundauflagen ein Polymer entwickelt, das bei Körpertemperatur gut haftet, aber durch die Anwendung von Kälte leicht abgelöst werden kann. Es soll daher unter anderem gut geeignet sein für Patienten und Patientinnen, die an chronischen Wunden leiden.
So funktioniert das neue Verbandmaterial
Die chemischen Details klingen kompliziert: Der Klebstoff besteht aus Co-Polymeren und PVA-Fettsäureestern mit kristallisierbaren Seitenketten. Umso leichter ist das Ergebnis zu verstehen: Die Polymere des Klebers haben bei Raumtemperatur eine feste Konsistenz. Werden sie auf Körpertemperatur erwärmt, schmelzen sie und haften. Umgekehrt heißt das: Sobald Pflegefachkräfte beispielsweise ein Kühlpad auf den Verband legen, kristallisieren die Polymere wieder. Dadurch verlieren sie ihre Haftwirkung und können von der Haut abgezogen werden. Nach Angabe der Forschenden bleiben keine Kleberückstände auf dem Gewebe zurück. Der Verbandswechsel soll mit diesem System möglich sein, ohne dass die Patienten und Patientinnen Schmerzen empfinden.
Die Forschenden haben ihre Erfindung bereits zum Patent angemeldet und hoffen, bald mit der Vermarktung starten zu können. Als Zielgruppe für die entsprechenden Wundauflagen sehen sie neben Menschen mit chronischen Wunden auch Personen mit allergischer oder sehr empfindlicher Haut sowie mit Verletzungen, die eine besonders sanfte Behandlung erfordern, etwa Verbrennungen.
Quelle:
Wöchentliche Neuigkeiten für den Praxisalltag