Es sollen mehr ausländische Pflegekräfte nach Deutschland kommen
Eine Reise nach Brasilien – nur für die Pflege. Außenministerin Annalena Baerbock und Arbeitsminister Hubertus Heil versuchen im Ausland persönlich mehr Fachkräfte von einem Umzug zu überzeugen. Parallel soll die Einwanderung erleichtert werden.
Der Fachkräftemangel ist in der Pflegebranche groß, und er wird weiter zunehmen, da in den kommenden Jahren die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigt. Ausländische Arbeitskräfte können hier ein Teil der Lösung sein. Dabei setzt die Bundesregierung bei ihren Initiativen nicht nur auf neue Pflegefachpersonen aus Europa. Eine Absichtserklärung für „faire Einwanderung“ zwischen Deutschland und Brasilien soll das Thema weiter voranbringen. Der Plan der Bundesregierung sieht dabei auch vor, die Strukturen für den Erhalt der Einreise- und Arbeitserlaubnis zu vereinfachen. Denn aktuell ist es für Menschen außerhalb der EU noch relativ schwer, Berufsabschlüsse und weitergehende Qualifikationen anerkennen zu lassen.
Anteil der ausländischen Kollegen und Kolleginnen steigt
Der Anteil der ausländischen Pflegefachkräfte wächst stetig: Im Jahr 2017 lag er noch bei acht Prozent, 2022 wurden schon 14 Prozent gezählt. Die meisten ausländischen Fachkräfte kommen dabei aus der EU nach Deutschland. Zudem hat die Bundesregierung für die Staaten Albanien, Bosnien-Herzegowina, den Kosovo, die Republik Nordmazedonien, Montenegro und Serbien die Einwanderungshürden deutlich gesenkt – vorerst bis Ende 2023.
Aktuell kommen die etwa 91.000 ausländischen Kollegen und Kolleginnen in erster Linie aus Polen, Bosnien und Herzegowina, der Türkei, Rumänien und Kroatien. Eine besondere Rolle nehmen dabei Geflüchtete ein, deren Zahl in der Pflege inzwischen auf etwa 20.000 angewachsen ist. Sie kommen zum Beispiel aus Syrien oder Afghanistan.
Aktuell reicht das aber noch nicht aus. Konkrete Programme sollen daher die Zuwanderung weiter fördern. Die neue Initiative in Brasilien schließt sich an Programme wie „Triple Win“ an, das gemeinsam von der Bundesagentur für Arbeit und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit betreut wird. Allerdings waren darüber im vergangenen Jahr insgesamt nur 656 Pflegefachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland gekommen.
Tipps für eine optimale Integration
Für deutsche Pflegefachkräfte ist das keine leichte Situation. Denn einerseits können die neuen Kollegen und Kolleginnen zur Entlastung beitragen. Andererseits stehen dem sprachliche und kulturelle Barrieren gegenüber. Wir haben Ihnen daher Tipps zusammengestellt, wie Sie ausländischen Fachkräften den Start erleichtern können, damit sie schnell zu einem vollwertigen Teil des Teams werden.