Erkältungsdauer mit Nasensprays verkürzen
Gel- und Kochsalz-Nasensprays lindern nicht nur Symptome einer Erkältung, sondern können die Dauer um drei Tage abkürzen, wie neue Studienergebnisse zeigen. Diese Information können PTA und PKA in der Kundenberatung nutzen. Für MFA ist sie im Kontakt mit erkrankten Patienten und Patientinnen interessant.
Bei einer Erkältung ist die Nasenatmung oftmals behindert. Betroffene greifen häufig zu Nasensprays auf Gel- oder Kochsalzbasis. Damit machen sie alles richtig, wie eine Studie mit mehr als 11.000 Teilnehmenden gezeigt hat.
Nasenspray, Ruhe und Wärme oder körperliche Aktivität
Die Studie umfasste vier Gruppen:
- Gel-Nasenspray: Bei ersten Symptomen einer Infektion sollten die Teilnehmenden bis zu sechsmal täglich das Spray anwenden, bis sie zwei symptomfreie Tage erreichten. Die Fachleute baten sie, schon bei Verdacht auf eine Infektion schnellstmöglich zweimal pro Nasenloch zu sprühen, dann nach einer Stunde sowie vor dem Schlafengehen.
- Kochsalz-Nasenspray: Für diese Gruppe galten die gleichen Regeln zur Anwendung, aber mit isotonischem Kochsalz-Nasenspray.
- Referenzgruppe: Sie bekam Tipps zum Umgang mit Erkältungen, wie Ruhe, Wärme, Flüssigkeitszufuhr und rezeptfreie Medikamente (ohne Nasensprays) zur Symptomlinderung.
- Verhaltensmaßnahmen: Die Teilnehmenden wurden über Vorteile und Maßnahmen der Stressbewältigung und körperlichen Aktivität informiert – ohne anschließende Kontrolle.
Alle Probanden gaben monatlich die Gesamtzahl der Tage mit Atemwegserkrankungen, aufgetretene Nebenwirkungen wie Kopf- oder Gesichtsschmerzen und eine Antibiotika-Einnahme an.
Ergebnis: Kürzere Erkältungsdauer dank Nasensprays
- Beide Gruppen mit Nasenspray litten zwar genauso häufig an Atemwegsinfektionen wie die Referenzgruppe – aber etwa drei Tage kürzer. Etwa sieben Prozent waren innerhalb einer Woche symptomfrei.
- Lang andauernde Erkältungen (15 Tage und mehr) nahmen durch die Sprays um 25 Prozent ab. Das Risiko für schwere Symptome sank ebenfalls.
- Gel-Nasensprays lösten allerdings doppelt so häufig Kopfschmerzen aus (8 Prozent gegenüber 4,5 Prozent).
- Anders wirkten körperliche Aktivität und Entspannung: Die Häufigkeit von Erkältungen sank.
- Sowohl Nasensprays als auch verhaltenstherapeutische Maßnahmen minderten den Antibiotikaverbrauch um mehr als 25 Prozent. Das gilt als wichtiger Aspekt, um die Ausbildung neuer Resistenzen zu verringern.
Tipps für Apotheken-Teams und MFA
Patientinnen und Patienten mit Atemwegsinfekten können Sie auf die Vorteile von Nasensprays mit Kochsalz oder auf Gel-Basis hinweisen. Bei abschwellenden Nasensprays ist es wichtig, auf die begrenzte Anwendungsdauer hinzuweisen.
Quellen
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